Nahost
Arafat wirft Israel systematische Auslöschung vor
Palästinenserpräsident über jüngste Angriffe zutiefst besorgt
Jerusalem - Der palästinensische Präsident Yasser
Arafat hat Israel Pläne zur systematischen Auslöschung aller
Palästinenserführer vorgeworfen. "Die Israelis wollen alle Führer des
palästinensischen Volkes töten, einen nach dem anderen", sagte Arafat
in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der französischen
Zeitung "Le Figaro". Bei Nablus im Westjordanland wurde unterdessen
ein von Israel gesuchter palästinensischer Extremist von israelischen
Soldaten erschossen. Unterdessen haben ungeachtet wachsender
Spannungen die Sicherheitschefs Israels und der Palästinenser am
Donnerstag im Westjordanland über Erleichterungen für die
palästinensische Bevölkerung beraten.
Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich um den
Milizführer Kamis Abdullah. Der 42-Jährige sei in einem Schusswechsel
mit den Soldaten getötet worden. Über den Hergang gab es
widersprüchliche Berichte. Die palästinensischen Behörden erklärten,
Abdullah habe zuerst die israelischen Streitkräfte angegriffen. Die
israelische Armee berichtete hingegen, sie habe das Feuer auf den
bewaffneten Mann eröffnet. Israel hat auch wiederholt mutmaßliche
Extremistenführer gezielt getötet.
Als Reaktion auf den Tod von acht israelischen Zivilisten seit
Mittwoch vergangener Woche belegte Israel erneut mehrere
palästinensische Städte mit Blockaden. (APA/AP/dpa)