Natur
Biodünger für Grundwasser und Ökologie nicht ganz unbedenklich
Pathogene Keime gelangen über die Wurzeln in die Blätter von Salatpflanzen
Wien - Zuviel Kunstdünger kann Grundwasser und Ökologie
gefährden, doch wie sich nun herausstellte, ist auch der gute alte
Biodünger nicht ganz unbedenklich. Wissenschafter der Rutgers
University in New Jersey (USA) haben nämlich herausgefunden, dass
Colibakterien - wie sie etwa in tierischen Exkrementen enthalten sind
- durch die Wurzeln ins Innere von Salatblättern gelangen. Die Studie
wurde in der Zeitschrift Applied and Environmental Microbiology (Nr.
68) veröffentlicht. Bereits in den vergangenen Jahren wurden immer wieder
krankmachende Bakterien des Stammes Escherichia coli 0157:H7 aus
Bohnen, Melonen, Äpfeln und Blattsalat isoliert. Bisher war nicht
klar, über welchen Mechanismus die Keime in die Pflanzen gelangen.
Die amerikanischen Forscher haben nun in kontrollierten Versuchen
herausgefunden, dass jedenfalls verschmutzes Gießwasser oder auch
kontaminierter Dünger die Ursache sein kann.
Die Wissenschafter kommen zu dem Schluss, dass die Keime
wahrscheinlich über den Boden und die Wurzeln in die Pflanzen
aufgenommen werden, da auch Pflanzenteile mit den Bakterien verseucht
waren, die nicht mit Wasser oder Dünger in Berührung kamen.
Bedenklich ist die Sache nicht zuletzt weil die Keime effektiv im
Inneren des Pflanzengewebes zu finden sind und herkömmlichen
Hygienemaßnahmen - wie etwa dem Waschen der Salatblätter -
widerstehen. (APA)