Wirtschaftsrecht
Deutschland: Inflation auf Siebenjahres-Hoch
2,5 Prozent im Durchschnitt - 4,3 Millionen Arbeitslose im Jänner erwartet
Wiesbaden/Berlin - Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im
vergangenen Jahr so stark gestiegen wie seit sieben Jahren nicht
mehr. Die Jahresteuerungsrate habe 2,5 Prozent betragen, teilte das
Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Höher waren die
Preise zuletzt 1994 gestiegen, als die Inflationsrate bei 2,7 Prozent
lag.
Teurer wurden im vergangenen Jahr unter anderem Nahrungsmittel,
billiger dagegen Heizöl und Kraftstoffe. Die hohe Jahresteuerung ist vor allem auf einen starken
Preisauftrieb Anfang 2001 zurückzuführen. Der absolute Höchststand
wurde im Mai erreicht, als die Verbraucherpreise 3,5 Prozent höher
lagen als im Vorjahresmonat. Danach ging der Preisauftrieb
kontinuierlich zurück. Im Dezember stiegen die Preise gegenüber dem
letzten Monat des Vorjahres dann nur noch um 1,7 Prozent. Gegenüber
November betrug die Teuerungsrate 0,1 Prozent.
Deutscher Arbeitsstaatssekretär: 4,3 Mill. Arbeitslose im Jänner
Der Parlamentarische Staatssekretär im
Bundesarbeitsministerium, Gerd Andres (SPD), schließt nach Angaben
seines Ministeriums im Jänner einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen
auf 4,3 Millionen nicht aus. Ein Ministeriumssprecher sagte am
Dienstag in Berlin, diese Zahl habe Andres am Wochenende auf Befragen
in der SPD-Vorstandsklausur genannt. Es handle sich aber um eine
"persönliche Einschätzung" des Staatssekretärs, die nicht durch
Berechnungen des Ministeriums untermauert würden. Die "Saarbrücker
Zeitung" hatte in ihrer Dienstagausgabe berichtet, Andreas habe sich
im SPD-Vorstand auf eigene Schätzungen des Ministeriums berufen.
Im Dezember waren in Deutschland 3,964 Millionen Menschen
arbeitslos gemeldet. Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit,
Bernhard Jagoda, hatte bei der Vorlage der Arbeitsmarktzahlen für
Dezember Anfang des Monats gesagt, im Januar müsse mit einem Anstieg
auf über vier Millionen gerechnet werden.
Der Sprecher des Arbeitsministeriums sagte, Andres sei in der
SPD-Klausur von Vorstandsmitgliedern gefragt worden, ob die Zahl der
Arbeitslosen im Jänner über die Vier-Millionen-Grenze steigen könne.
Darauf habe er geantwortet, "er halte es nicht für ausgeschlossen,
dass 4,3 Millionen erreicht werden".(APA/Reuters)