Graz - "Heute ist es einfach nicht mehr möglich, dass man mit einem Studium ein Leben lang auskommt", erzählt die Leiterin der Stabsstelle für Universitäre Weiterbildung der Karl-Franzens-Universität Graz, Andrea Waxenegger. In Zeiten des "lebenslangen Lernens" und eines immer schnelleren Wissenswachstums, muss man im Laufe einer Karriere mehrmals um-oder weiterdenken."Weiterbildung auf einem hohen forschungsnahen Niveau", glaubt Waxenegger, "ist aber ein Segment, das bisher niemand abgedeckt hat." Grund genug für die Erwachsenenbildnerin, nach zehn Jahren aus Wien an ihre eigene Uni zurückzukehren, wo im Juni 2000 im Zuge der Unireform die Stabsstelle für Weiterbildung gegründet wurde. Zahlreiche Einzelinitiativen wie Universitätslehrgänge aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, der Medizin und der Rechtswissenschaften, laufen erst jetzt an dieser Stelle zusammen und werden nun auch gemeinsam vermarktet und koordiniert. Fortbildung für alle Das Angebot der kostenpflichtigen Veranstaltungen, wie Lehrgänge, Seminare und Workshops, die von wenigen Tagen bis zu mehreren Semestern dauern können, ist nicht ausschließlich für Akademiker gedacht: Neben sehr fachspezifischen Lehrgängen, wie dem Universitätslehrgang für medizinische Führungskräfte oder den im Herbst beginnenden ersten österreichischen Public-Health-Kursen für Management in der Krankenversorgung und Gesundheitsförderung, gibt es auch "kompakte, maßgeschneiderte Programme" für bestimmte Berufsgruppen. Waxenegger: "Wenn jemand seit Jahren erfolgreich in einer Exportfirma arbeitet, braucht er kein BWL-Studium mehr, findet aber im Universitätslehrgang für Export und Internationales Management genau das, was er sucht." Neben dem Ausbau des Programms war das wichtigste Ziel der Stabsstelle die Gründung eines Zentrums für Weiterbildung und Wissenstransfer, das Ende 2002 in ein neues noch im Bau befindliches Gebäude am Grazer Campus neben der Vorklinik einziehen soll. Wege zum Traumjob Der Sommer ist für viele Berufstätige die einzige Zeit, die sie für ihre Weiterbildung nutzen können. Heuer werden von Anfang Juli bis Ende September unter anderem das Seminar "Life-Work-Planning: Wege zum Traumjob" und das internationale Symposium "Regional Policies in Europe - New Ways of Cross-Border Cooperations" den Campus während der Ferien beleben. Die im Vorjahr erstmals veranstaltete und ausverkaufte Sommerschule für Universitätsmanagement unter der Leitung von Rektor Lothar Zechlin wird dieses Jahr vom 24. bis 27. September unter anderem mit den Schwerpunkten Strategische Universitätsentwicklung und Hochschulmarketing stattfinden. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15. 1. 2002)