Sydney - Die wegen ihrer radikalen Ansichten in der
Einwanderungspolitik berüchtigte australische Politikerin Pauline
Hanson tritt als Chefin ihrer Partei One Nation ab. Die Gründerin der
rechtspopulistischen Partei nannte am Montag in einem privaten
Radiosender Amtsmüdigkeit als Grund für ihren Rückzug. Auch eine
Reihe von Gerichtsverfahren habe ihr die Lust an der Politik
genommen. Eine Rückkehr in die Politik schloss die ehemalige
Besitzerin eines Fish-and-Chips-Ladens nicht aus. Hanson war vor
allem mit ihrer harten Haltung gegen illegale Einwanderer auf
Stimmenfang gegangen.
Der Rückzug der rechtspopulistischen Politikerin überraschte in
der australischen Politik kaum jemanden. Andere rechtsgerichtete
Kräfte hatten bereits seit einiger Zeit die Themen von One Nation
besetzt. In den vergangenen Monaten machte sich auch der konservative
Premierminister John Howard zunehmend eine harte Linie gegenüber
Einwanderern zu eigen und nahm One Nation damit den Wind aus den
Segeln.
Hanson trat im Jahr 1996 auf die politische Bühne, als sie als
unabhängige Kandidatin ins Parlament gewählt wurde. Internationales
Aufsehen erregte sie mit ihrer Jungfernrede, als sie vor einer
"Überschwemmung durch Asiaten" in Australien warnte. Ihr wird
vorgeworfen, unrechtmäßig 500.000 australische Dollar (280.000 Euro)
an Wahlkampfunterstützung angenommen zu haben. Hanson sagte, im April
wolle sie sich vor einem Gericht im ostaustralischen Brisbane gegen
Vorwürfe der Wahlfälschung zur Wehr setzen. (APA)