Washington - Ein US-Richter hat die gütliche Einigung des Computerkonzerns Microsoft mit rund 100 Privatklägern abgelehnt. Bezirksrichter Frederick Motz erklärte, die Zusage Microsofts an 12.500 US-Schulen im November, PCs, Software, Trainingseinheiten und Bargeld in Höhe von über einer Milliarde Dollar (1,12 Milliarden EURO) quasi als Ablass zu spendieren, sei wettbewerbsrechtlich fragwürdig. Außerdem garantiere sie bedürftigen Schulen keine angemessene Förderung.

Die Privatkläger hatten den Konzern beschuldigt, sein Betriebssystem Windows zu überteuerten Preisen zu verkaufen. Die Konkurrenz hatte die Einigung als "Marketing-Gelegenheit" kritisiert.

Zuvor war der Softwarekonzern bereits mit seinem Vorstoß vor einem US-Gericht gescheitert, einen monatelangen Aufschub im anhängigen Kartellverfahren zu erreichen. Die klagenden neun Bundesstaaten lehnten ab. (Reuters, Der Standard, Printausgabe, 14.01.2002)