Nahost
PLO-Beauftragter Nusseiba plädiert für entmilitarisierten Palästinenser-Staat
Selbstmordattentate kontraproduktiv
Hamburg - Neue Wege zur Wiederbelebung des
Friedensprozesses hat der von Palästinenserpräsident Yasser Arafat
ernannte Jerusalem- Beauftragte Sari Nusseiba gefordert. "Ein
palästinensischer Staat sollte entmilitarisiert sein", sagte der
Arafat-Vertreter in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der
Spiegel". Selbstmordattentate islamischer Fanatiker verurteilte
Nusseiba als "moralisch inakzeptabel und politisch kontraproduktiv". Um den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon zu
Verhandlungen zu bewegen, müssten die Palästinenser zudem von ihren
Maximalforderungen abrücken und etwa auf das Rückkehrrecht für über
drei Millionen Flüchtlinge verzichten, "sonst kommen wir nie zu einem
Abschluss".
Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaates
aber sei unverzichtbar. Eine Anerkennung der Bedeutung des
Tempelberges für die Juden in einem Abkommen hält Nusseiba durchaus
für möglich, wenn Israel im Gegenzug "die moslemische Realität" in
der Stadt anerkenne.(APA/dpa)