Finanzen & Börse
Das Phänomen H- und A-Aktien: Eigenart chinesischer Titel
Diese tendieren außerhalb des Kernlandes zu anderem Kurs
Schanghai - Das Börsendebüt von Jiangxi Copper an der
Börse Schanghai am Freitag hat eine besondere Eigenart chinesischer
Aktien deutlich werden lassen. Chinesische Titel, die in der
Volksrepublik China gelistet sind, tendieren an Börsenplätzen
außerhalb des Kernlandes zu einem deutlich anderen Kurs. Die so
genannten A-Aktien der größten chinesischen Kupfergesellschaft, die
neben Schanghai ebenso als H-Aktien in Hongkong gelistet sind,
eröffneten in Schanghai bei 4,50 CNY (0,609 Euro/8,38 S). In Hongkong lautete der Schlusskurs am Donnerstag dagegen 1,05 HKD
(0,151 Euro/2,08 S), das sind 1,11 CNY. Somit werden sie dort zu
einem Schnäppchenpreis gehandelt.
Ähnlich verhält es sich bei den Papieren von China Eastern
Airlines, Tsingtao Brewery und Shenzen Expressway, deren Titel in
Schanghai ebenfalls teurer als in Hongkong sind. In der jüngsten
Vergangenheit tendierten die H-Aktien chinesischer Unternehmen
zwischen 70 und 80 Prozent billiger als die A-Aktien. Die
unterschiedlichen Kurse sind die Folge der chinesischen
Kapitalkontroll-Politik. Demnach ist es Ausländern nicht erlaubt, in
Yuan denominierte A-Aktien zu kaufen, während Chinesen keine
ausländischen Papiere erwerben dürfen. Diese Politik führt dazu, dass
Chinesen angesichts ihrer geringen Investitionschancen heimische
Titel erwerben. Entsprechend werden diese Titel teurer als diejenigen
anderer Länder gehandelt. (APA)