Wien - Die Erste Bank sieht beim Vorarlberger Strumpf- und Bodyerzeuger weiter "rot". Für das laufende Geschäftsjahr 2001/02 (per Ende April) wurden die die Umsatz- und Ergebnisprognosen nach unten korrigiert. Pro Aktie erwartet die Bank für das laufende Jahr nun einen Verlust von -0,43 Euro (-5,92 S) nachdem zuvor die Schätzung noch bei einem Gewinn von 0,18 Euro lag. Die Einstufung "neutral" werde beibehalten, weil die negativen Erwartungen für dieses Jahr sich im Kurs - heute 9,90 Euro - bereits niedergeschlagen haben, so Gudrun Egger in ihrer Analyse weiter. Der scharfe Wind der der Luxusartikelbranche derzeit ins Gesicht bläst werde es für Wolford schwer machen, künftig größere Umsatzzuwächse zu erzielen. Im kommenden Jahr sollte der Luxuskonzern aus Vorarlberg wieder einen Gewinn je Aktie von 0,65 Euro einfahren, bevor er 2003 wieder auf 1,28 Euro klettern sollte. Die EBIT-Marge, die heuer auf -0,2 Prozent in Minus drehen wird, zeigt laut Egger klares Aufholpotenzial: 1998/99 lag die Marge noch bei 8,3 Prozent. Gebremste Expansion Angesichts der schwachen Halbjahreszahlen verstehe man zwar Wolford's Entscheidung, die Expansion zu bremsen und die Kostenkontrolle zu verbessern, erwartet aber keine größeren Effekte auf das Ergebnis des Jahre für 2001/02. Auch ein gutes Weihnachtsgeschäft werde die rückläufigen Umsätze des ersten Halbjahres und vor allem der Folgen des 11. Septembers nicht wettmachen könne, daher werde die Umsatzschätzung für 2001/02 von zuvor 155 Mill. Euro auf 146,75 Mill. Euro zurückgenommen. 2002/03 sieht Egger einen Umsatz von 157,02 Mill. Euro, im Folgejahr sollte er auf 171,16 Mill. Euro steigen. Das nun begonnene Kostensenkungsprogramm sei zwar wichtig für das nächste Geschäftsjahr, könnte aber kurzfristig weiter auf das Ergebnis drücken. Wegen des geringen Umsatzwachstums werde der Luxuskonzern auch im Gesamtjahr rote Zahlen schreiben. Das Betriebsergebnis (EBIT) des Gesamtjahres wird laut Egger auf -0,29 Mill. Euro von 2,95 Mill. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahre drehen, der Periodenverlust auf -2,1 Mill. Euro nach 0,68 Mill. Euro. 2002/03 sieht die Analystin einen Betriebsgewinn von 6,98 Mill. Euro, und einen Periodenüberschuss von 3,13 Mill. Euro. Positiv bewertet Egger die Schließung unrentabler Boutiquen: "Erstmals seit Jahren fahrt das Management damit eine vorsichtigere Strategie und behält die finanzielle Situation des Konzerns genau im Auge. Es sei auch nicht überraschend, dass der Konzern für dieses Jahr neuerlich keine Dividende bezahlen wolle, um die Eigenkapitalbasis des Unternehmens zu stärken. (APA)