Buenos Aires - Angesichts der dramatischen Versorgungslage bei Medikamenten in Folge der Wirtschaftskrise hat die argentinische Regierung für den Gesundheitsbereich den Nostand erklärt. Dies teilte ein Sprecher von Präsident Duhalde am Mittwoch mit. Da der Posten des Gesundheitsministers derzeit noch vakant sei, übernehme der stellvertretende Kabinettschef Juan Pablo Cafiero kommissarisch das Ressort. Der Politiker der Mitte-Links-Partei Frepaso solle die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung im Gesundheitsbereich ergreifen. In den vergangenen Tagen hatten Ärzte und Patienten in Argentinien gegen die dramatische Versorgungslage insbesondere bei Medikamenten demonstriert. Auch die Demonstrationen mit Topfgeklapper für die Auszahlung ausstehender Löhne und gegen den Wirtschafts- Notfallplan der Regierung dauerten am Mittwoch an. Die US-Regierung forderte Argentinien zu raschen und glaubwürdigen Maßnahmen zur Rettung der Wirtschaft auf. Dies sei notwendig, damit das in einer dramatischen Schuldenfalle steckende Land beim Internationalen Währungsfonds (IWF) wieder kredtifähig werde, sagte US-Finanzminister Paul O'Neill in Washington. Nach Informationen der kanadischen Zeitung "Toronto Globe and Mail" halten die sieben führenden Industriestaaten (G7) die von der Regierung Duhalde geplanten Maßnahmen wie die Abwertung der Landeswährung Peso nicht für ein glaubwürdiges Wirtschaftsprogramm. (APA)