Wien - Neue Enthüllungen rund um die Machenschaften des Betreibers des Schlachthofes in Martinsberg sind in den nächsten Tagen und Wochen nicht zu erwarten. Nun müsse sich die "Fleisch-Soko" durch Aktenberge wühlen, erklärte Mittwochnachmittag Herwig Heller vom Finanzministerium. Rindfleisch aus Tschechien Bereits Anfang September des vergangenen Jahres nahmen Finanzbehörden den Schlachthof in Martinsberg ins Visier. Nach den jüngsten Erhebungen steht der Eigentümer steht in Verdacht, Rindfleisch aus Tschechien als österreichisches verkauft zu haben. Weiters soll er sich EU-Exportförderungen in Millionenhöhe erschwindelt haben. Ausgerechnet in diesem Schlachthof wurde der erste österreichische BSE-Fall entdeckt, der Besitzer wurde verhaftet. Jeder Transport muss nachvollzogen werden Jeder einzelne Fleischtransport müsse lückenlos nachvollzogen werden, so Heller. Diese Knochenarbeit werde die Sonderkommission sicher einige Wochen beschäftigen. An den Verdachtsmomenten gegen den Martinsberger Schlachthofbesitzer werde sich aber kaum etwas ändern. Es gehe um die Gesamtschadenshöhe für ein Verfahren. Weitere Betrugs- und Finanzdelikte vermutet Während sich die "Fleisch-Soko" in erster Linie mit dem Waldviertler Schlachthof beschäftigt, prüfen andere Finanzexperten die Unterlagen von weiteren Betrieben. Nach den rund eineinhalb Jahre andauernden Erhebungen waren bereits im August des vergangenen Jahres bei zwölf Hausdurchsuchungen Akten beschlagnahmt worden. Laut Heller könnten auch in diesen Schlachthöfen verschiedene Betrugs- und Finanzdelikte begangen worden sein. Verglichen mit den vermuteten Machenschaften in Martinsberg sei aber ein deutlich geringerer Schaden zu erwarten. (APA)