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Billig-Fluggesellschaft Ryanair von britischer Werbeaufsicht gerügt
Wegen irreführender Werbung
Die irische Billig-Fluggesellschaft Ryanair ist von der britischen Werbeaufsicht
wegen irreführender Werbung gerügt worden. Nach Mitteilung der
Advertising Standards Authority (ASA) vom Mittwoch verstieß das
Unternehmen sowohl mit einer Zeitungsanzeige als auch mit einer
e-Mail-Werbung gegen den verbindlichen Branchencodex."Jeder Platz auf jedem Flug"
Ryanair hatte unter anderem in Zeitungsannoncen für billige Flüge
mit dem Slogan "Jeder Platz auf jedem Flug" geworben und nur in
Kleindruck am unteren Rand der Zeitungsseite hinzugefügt, dass die
Preise unter bestimmten Bedingungen gelten. Ein Leser musste beim
Buchen feststellen, dass die günstigen Preise nur von Dienstag bis
Donnerstag galten.
"Irreführend"
Die von der Regierung und von der Werbewirtschaft unabhängige ASA,
deren Aufgabe die Durchsetzung des Werbecodex ist, urteilte, die
Anzeige von Ryanair sei "irreführend". Das Unternehmen müsse in
künftigen Annoncen klar machen, dass die fraglichen Preise nicht für
jeden Sitz auf jedem Flug, sondern tatsächlich nur an bestimmten
Tagen gälten.
Kein Hinweis auf Tage-Beschränkung
Eine ähnliche Rüge erging im Fall einer Werbebotschaft, die
Ryanair per E-Mail an Kunden ausgeschickt hatte. Auch in dieser hatte
das Unternehmen nicht darauf hingewiesen, dass das günstige
Ticketangebot auf bestimmte Tag beschränkt war.
"Schmutzige Tricks
Die Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt/Köln, hat die Vorwürfe von
Ryanair über die Anwendung "schmutziger Tricks" im Streit um deutsche
Werbeanzeigen erneut mit Nachdruck zurückgewiesen. Die bereits vor
dem Landgericht Köln erwirkte einstweilige Verfügung gegen die
wettbewerbswidrigen Werbemethoden von Ryanair beweise, dass das
Gericht den Standpunkt der Lufthansa teile, sagte eine
Lufthansa-Sprecherin. Zudem behalte sich die Lufthansa vor, sich
weiterhin gegen irreführende Werbung und falsche Behauptungen des
irischen Fluganbieters zu wehren. (APA/dpa/vwd)