Berlin - Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle verwahrt sich dagegen, dass er Populismus wie Jörg Haider betreibe. "Ich würde bei keinem braunen Kameradschaftstreffen ein Grußwort halten. Das könnte sich auch in der FDP niemand vorstellen", sagte Westerwelle im Gespräch mit Auslandskorrespondenten in Berlin.

Es gebe einen fundamentalen Unterschied zwischen der FDP und der FPÖ: "Bei uns haben Sie noch nie einen Wahlkampf erlebt, bei dem Vorurteile gegen Minderheiten instrumentalisiert wurden, um Mehrheiten zu erhalten." Dies war auch eine Anspielung auf den Ortstafel-Streit in Kärnten. Westerwelle wies auch darauf hin, dass sich die FDP dafür eingesetzt habe, dass die FPÖ den Zusammenschluss liberaler Parteien verlassen musste.

Der FDP-Chef begründete die Tatsache, dass die Partei zum ersten Mal in der Geschichte ohne Koalitionsaussage in den Wahlkampf ziehen werde, damit, dass ihm CDU/ CSU und SPD als mögliche Partner "gleich lieb" seien. Das Ziel, bei der Bundestagswahl im September 18 Prozent zu erreichen, hält Westerwelle trotz Umfragewerten um 10 Prozent für "realistisch".

(afs/DER STANDARD, Print- Ausgabe, 09. 01. 2002)