Der Todesfall eines Neugeborenen beschäftigt seit dem Wochenende die NÖ Kriminalisten: Wie heute, Dienstag, bekannt wurde, war am Samstagabend in Reinsberg im Bezirk Scheibbs die Leiche eines kleinen Mädchens gefunden worden. Es lag mit einer blutdurchtränkten Jacke zugedeckt in einer Scheune. Die 23-jährige Mutter dürfte die Schwangerschaft verheimlicht und das Kind allein zur Welt gebracht haben. Laut Oberst Franz Polzer von der Kriminalabteilung NÖ führte eine Blutspur, die sich durch den Hof zog, den ahnungslosen Lebensgefährten der Frau zu dem toten Kind. Dieser verständigte daraufhin die Rettung und Gendarmerie. Die Geburt dürfte in den Nachmittags- bzw. frühen Abendstunden stattgefunden haben, als der Mann nicht zu Hause war. Die Frau hatte ihrem Freund erklärt, die Blutspur sei durch starke Menstruationsblutungen verursacht worden. Mutter wurde notoperiert Beim Eintreffen des Notarztes war die 23-Jährige nicht mehr ansprechbar, sie schwebte in Lebensgefahr und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Die Arbeiterin aus Reinsberg konnte aus gesundheitlichen Gründen bis Dienstagnachmittag noch nicht einvernommen werden. Das Gericht ordnete die Einlieferung der Frau in die Landesnervenklinik (LNK) Mauer an, so die Ermittler. Psychischer Ausnahmezustand Polzer sprach von einem "betrüblichen Fall", der auf den psychischen Ausnahmezustand von gebärenden Müttern nach der Entbindung zurückzuführen sei. Die Unterkunft in Reinsberg wurde als "sehr desolat" beschrieben. Der tragische Vorfall habe sich in einem "bescheidenen Milieu" abgespielt. Bei der Obduktion der Leiche im Krankenhaus Scheibbs wurde ein Erstickungstod in Verbindung mit Schädelbruch festgestellt. Ob der Tod des Kindes während des Geburtsvorganges eingetreten ist oder ob es absichtlich erstickt wurde, war noch Gegenstand der Untersuchungen. (APA)