Düsseldorf - Der deutsche Energiekonzern E.ON verkauft seine Tochter VAW Aluminium für 3,1 Milliarden Euro (42,66 Mrd. S) an die norwegische Norsk Hydro. Von dem Erlös würden 1,1 Milliarden Euro als steuerfreier Gewinn verbucht, teilte E.ON am Montag in Düsseldorf mit. Damit komme E.ON seinem Ziel, sich ganz auf das Energiegeschäft zu konzentrieren, einen weiteren Schritt näher. Die Transaktion muss noch vom Kartellamt genehmigt werden. E.ON rechnet den Angaben zufolge damit, den Verkauf im ersten Quartal 2002 vollziehen zu können. Die durch den Verkauf zufließenden Mittel sollen nach Angaben von E.ON-Vorstandschef Ulrich Hartmann für den Ausbau des Kerngeschäfts Energie verwendet werden. Wasserkraftehe Aktuell ist E.ON im Begriff, den britischen Energiekonzern Powergen samt seiner amerikanischen Beteiligungen zu übernehmen. Mit der Österreichischen Elektrizitätswirtschafts AG (Verbund) steht die Zusammenlegung der Wasserkraftwerke bevor. In Deutschland hat sich E.ON erklärtermaßen die Übernahme des Gasgroßhändlers Ruhrgas zum Ziel gesetzt. Im vorigen Jahr hatte E.ON die Mehrheit am schwedischen Stromkonzern Sydkraft übernommen. Bis 50 Milliarden Euro Die "Kriegskasse" des Konzerns, der 2000 aus der Fusion der Unternehmen Veba und Viag entstanden ist, wird von Finanzmarktexperten auf 30 und 50 Milliarden Euro beziffert. Mit dem Erwerb von VAW habe Norsk Hydro die Voraussetzung geschaffen, weltweit zu einem führenden Aluminiumunternehmen zu werden, erklärte der Vorstandschef des norwegischen Mischkonzerns, Eivind Reiten. In Europa werde man künftig die Nummer eins sein. Nach der Übernahme von VAW werde der Umsatz im Leichtmetallbereich von Norsk Hydro rund zehn Milliarden Euro betragen. 30.000 Menschen sollen dann in dieser Sparte arbeiten. Mit der Zusammenführung würden durch Synergien und andere effizienzsteigernde Maßnahmen die Gesamtkosten bis Ende 2003 um rund 200 Millionen Euro gedrückt. Zu diesen Maßnahmen gehört der Abbau von weltweit etwa 1100 Stellen. Wie viele davon auf VAW und wie viele auf Norsk-Hydro entfallen, ist nicht bekannt. (Reuters, DER STANDARD, Printausgabe 8.1.2002)