Berlin/München - Nach der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel hat auch CSU-Chef Edmund Stoiber seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur für die Union öffentlich bekundet. "Wenn es von beiden Parteien gewünscht wird, bin ich bereit, mich in den Dienst der gemeinsamen Sache stellen zu lassen", sagte er der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt" (Montag). "Ich kenne meine Verantwortung als Parteivorsitzender auch für die Union insgesamt." Merkel war am Wochenende mit der Ansage "Ich bin bereit zu einer Kanzlerkandidatur" in die Offensive gegangen. Stoiber sagte dazu, er werde an seiner Linie eines "fairen, partnerschaftlichen Verfahrens" festhalten. Das bedeute, dass er die Frage im persönlichen Gespräch mit Merkel klären werde - "und nicht in der Öffentlichkeit". Die Entscheidung wolle er mit Merkel nach den Klausurtagungen von CSU und CDU in der kommenden Woche treffen, bekräftigte Stoiber. Unterdessen sprach sich der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) öffentlich für Stoiber als Kanzlerkandidaten aus. Dem bayerischen Ministerpräsidenten werde es besser gelingen, in einem von den Themen Wirtschaft und Arbeitsplätze dominierten Wahlkampf die Stammwähler zu mobilisieren und das bürgerliche Lager beisammen zu halten, sagte Müller dem SWR. Müllers Präferenz für Stoiber war bereits vor einigen Wochen indirekt bekannt geworden. (APA/dpa)