Panorama
Boris Becker hat zu viele Steuern gezahlt
RTL will Tennisprominenz als Moderator
München - Boris Becker schuldet dem Staat nach Ansicht
seiner Anwälte keine Steuern, sondern hat sogar zu viel gezahlt. Das
berichtet das deutsche Magazin "Focus" in seiner neuesten Ausgabe.
Der Anwalt des ehemaligen Tennis-Stars, Jan Olaf Leisner, sagte dem
Bericht zufolge: "Wir sind der Ansicht, dass Herr Becker 3,5
Millionen Mark (1,79 Mill. Euro/24,6 Mill. S) zu viel Steuern bezahlt
hat." Die Rechnung des Verteidigers stütze sich auf die Gültigkeit der
Generalvollmacht, die Becker seinen Eltern vor 16 Jahren erteilt
habe. Sie ist nach Meinung Leisners ungültig, da der heute 34-Jährige
zu diesem Zeitpunkt erst 16 Jahre alt und damit minderjährig war.
Damit gelte auch die Argumentation der Münchner Staatsanwaltschaft
nicht, wonach Becker seinen geschäftlichen Mittelpunkt seit 1985 bei
seinen Eltern in Leimen hatte und damit in Deutschland
steuerpflichtig gewesen sei.
Ob Becker vor Gericht muss wird erst entschieden
Die Staatsanwaltschaft München I wirft Becker vor, dem deutschen
Fiskus durch eine vorgetäuschte Verlegung seines Wohnsitzes nach
Monaco 33 Millionen Mark (16,9 Mill. Euro/232 Mill. S) vorenthalten
zu haben. Die Mutter Beckers war Ende November des abgelaufenen
Jahres wegen Beihilfe ins Visier der Steuerfahnder geraten. Ob Becker
vor Gericht muss, wird die Staatsanwaltschaft voraussichtlich im
Frühjahr entschieden. Im schlimmsten Fall droht dem Ex-Tennisstar
eine Gefängnisstrafe bis zu zehn Jahren.
Unterdessen berichtet die "Bild am Sonntag", dass Becker
möglicherweise wieder eine neue berufliche Herausforderung sucht. Im
Gespräch sei eine Moderatorentätigkeit für den Sender RTL.
Chefredakteur Hans Mahr zufolge werde an sechs bis zehn Einsätze "für
große Events" gedacht. (APA/dpa)