London - Die Pop-Diva Shirley Bassey ("Goldfinger") hat zu ihrem 65. Geburtstag an diesem Dienstag (8. Januar) allen Grund zur Freude. Die immer noch jugendlich wirkende Großmutter ist nicht nur eine der berühmtesten Sängerinnen Großbritanniens, sondern auch eine "Dame". Der Titel, das Gegenstück zum "Sir", wurde ihr im Sommer 2000 von Königin Elizabeth II. verliehen. "Wer hätte schon gedacht, dass das kleine Mädchen aus der Tiger Bay eines Tages zur Dame wird?", sagte die aus Cardiff (Wales) stammende Sängerin damals zu der Ehrung. Für sie war es die Krönung einer fast 50-jährigen Erfolgskarriere. "Ich bin so stolz". Die Diva mit der sexy Stimme zählt unter anderem Prinz Charles zu ihren Fans. Ihre Wachsfigur steht bei Madame Tussauds, zur Fußball- Weltmeisterschaft sang sie im Millennium-Stadium ihrer Heimatstadt. 1998 mischte Bassey mit der Band "Propellerheads" ihre Hits neu auf und wurde so mit der Aufnahme "History Repeating" auch zur Disco- Queen. Bassey, die in Monte Carlo lebt, ist nach BBC-Recherchen öfter als jede andere britische Sängerin in den Top-Ten aufgetaucht. Ihren ersten großen Hit hatte Bassey 1957 mit "Kiss Me, Honey, Honey, Kiss Me." Das jüngste von sieben Kindern einer Engländerin und eines nigerianischen Schiffsfeuerwehrmanns hatte ihre Stimme zuvor vorwiegend in Kneipen erprobt. Die Schule verließ sie 1952 vorzeitig, um in einer Fleischfabrik mit dem Verpacken von Würstchen Geld zu verdienen. Bei einem Auftritt im Astor-Club in London 1955 wurde ihr Talent entdeckt. In den 60er Jahren hagelte es Erfolge. Der Titelsong zum James Bond-Klassiker "Goldfinger" machte Bassey 1964 schlagartig weltberühmt. Es folgten die Bond-Songs "Diamonds Are Forever" und "Moonraker". Zu den unvergessenen Bassey-Hits gehören auch "Hey, Big Spender" - eine Art persönliche Hymne der Sängerin - und der "Banana Boat Song". Wäre lieber Kellnerin geworden Bassey, die nach eigenen Beteuerungen lieber Kellnerin geworden wäre, schien aber trotz aller Erfolge nicht völlig zufrieden mit ihrem Lebensweg. Nach dem Scheitern ihrer zweiten Ehe und dem Freitod ihrer Tochter Samantha warf sie sich vor, der Doppelbelastung Bühne und Familie nicht gerecht geworden zu sein. Auf der Bühne ließ die Glamour-Diva aber niemals Zweifel erkennen. Ein treues Fanpublikum zeigte sich ebenso begeistert von ihr wie Staatsmänner und gekrönte Häupter. "Miss Bassey ist das Tollste, was England außer den Beatles je hervorgebracht hat", urteilte der frühere US-Präsident John F. Kennedy. (APA/dpa)