London/Islamabad/Kathmandu - Der britische Premierminister Tony Blair will zwischen den Commonwealth-Mitgliedern Indien und Pakistan vermitteln. Nach britischen Presseberichten soll Blair "innerhalb der kommenden Woche" nach Neu-Delhi und Islamabad reisen, um in einer von den USA unterstützten diplomatischen Initiative beide Länder zur Zurückhaltung im Kaschmir-Konflikt aufzurufen. Ein britischer Regierungssprecher hatte bereits am späten Dienstagabend die Reisepläne Blairs bestätigt, aus Sicherheitsgründen aber keine Details genannt. Die schweren Artilleriegefechte an der Demarkationslinie in Kaschmir gingen unterdessen weiter. Indien und Pakistan haben den stärksten Truppenaufmarsch seit Jahren vollzogen. Die pakistanische Regierung will festgenommene Moslemextremisten nur ausliefern, wenn Indien Beweise für deren Schuld vorlegt. Zugleich kündigte Pakistan an, es wolle die Moslemrebellen im indischen Teil Kaschmirs weiter politisch unterstützen. Der pakistanische Außenamtssprecher Ahmed Khan bot Indien erneut Gespräche schon während des Südasiengipfels der SAARC-Staaten in Nepal an. Dort kamen am Mittwoch die Außenminister Indiens, Pakistans, Nepals, Bangladeschs, Sri Lankas, Bhutans und der Malediven zusammen. Der indische Ressortchef Jaswant Singh und sein pakistanischer Kollege Abdul Sattar lächelten und wechselten einige Worte zu Beginn des Ministertreffens. Der dreitägige Gipfel der sieben Regierungschefs der Südasiatischen Vereinigung für Regionale Zusammenarbeit (SAARC) beginnt am Freitag. Die indische Regierung kündigte an, dass es zu keinen bilateralen Gesprächen mit Pakistan am Rande des SAARC-Treffens kommen werde. (APA/dpa/Reuters)