Österreich
Böllerschüsse von Sydney bis London
Kirchenglocken für Terroropfer in New York - Asien und Europa begrüßten das neue Jahr
Tokio/New York/Wien - Mit Feiern, Feuerwerken und
mit Gebeten für den Frieden haben die Menschen in Asien und Europa
das neue Jahr begrüßt. In den zwölf Ländern der Euro-Zone wurde
zugleich die neue Einheitswährung ausgelassen willkommen geheißen,
aber auch in London und Moskau strömten Tausende in Feierlaune in die
Innenstädte. Geschätzte 500.000 Menschen begrüßten in der Wiener
Innenstadt lautstark das Neue Jahr und den Euro. Schon am Nachmittag europäischer Zeit läuteten Australien und
Asien das neue Jahr ein. In Sydney trotzten eine Million Australier
der Rauchglocke, die sich wegen der Buschbrände in der Umgebung über
die Metropole gelegt hat, und erfreuten sich am großen Feuerwerk im
Hafenviertel.
Tokio: Läuten der Tempelglocken
In Tokio begrüßten buddhistische Priester in schwarzen Roben das
neue Jahr mit dem Läuten der Tempelglocken. Ungeachtet der
bedrückenden wirtschaftlichen Sorgen in vielen Ländern strömten von
Neu-Delhi über Bangkok bis Jakarta Hunderttausende zum Feiern auf die
Straßen. Mit Zerstörungen begann 2002 allerdings auf der Pazifikinsel
Niuafo'ou - einem der ersten Orte, wo im Kreis der Weltzeitzonen das
neue Jahr Einzug hielt. Hier beschädigte ein tropischer Sturm
zahlreiche Häuser, Bäume und Felder und unterbrach für mehrere
Stunden die Telefonverbindungen.
In Moskau füllten Tausende Menschen trotz eisiger Temperaturen den
Roten Platz, um das neue Jahr willkommen zu heißen. Auch in London
konnte die Kälte den unzähligen Feiernden im Trafalgar Square nichts
anhaben - ebenso wenig wie die Bitte der Polizei, den Platz im
Stadtzentrum möglichst zu meiden, weil es dort wiederholt zu
Ausschreitungen gekommen ist. In der schottischen Hauptstadt
Edinburgh krönten ein Rockkonzert und ein Feuerwerk vor dem Schloss
die viertägigen Neujahrsfeiern.
Riesenfeier am Brandenburger Tor
Die größte Silvesterfeier Deutschlands fand am Brandenburger Tor
in Berlin statt. Dort rutschten rund 1,2 Millionen Besucher friedlich
und gewaltlos in das neue Jahr. In Straßburg kam es am Sylvesterabend
wie in den Jahren zuvor zu vereinzelten Krawallen in den Vororten.
Insgesamt seien 20 Autos in Flammen aufgegangen, sagte eine
Sprecherin der Stadtverwaltung. Bei einer Explosion in einem Festsaal
in der Ortschaft Barr im Elsass wurden mindestens zwölf Menschen
verletzt, einer von ihnen schwer. Die Ursache war zunächst unklar.
Wegen eines falschen Terroralarms musste eine Maschine der
Fluggesellschaft Air France auf dem Weg von Paris nach Washington
notlanden.
In New York Kurz läuteten vor dem Jahreswechsel zum Gedenken an
die Opfer der Terroranschläge vom 11. September die Glocken
sämtlicher Kirchen. Die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten auf
dem Times Square liefen unter scharfen Sicherheitsmaßnahmen. Rund
7.000 Polizisten waren im Einsatz, als sich Zehntausende dort
versammelten. Bis zu 500.000 Menschen wurden zu der Veranstaltung
erwartet, die auch an die Opfer der Terroranschläge erinnern sollte:
In die Kristallkugel, die alljährlich an Mitternacht über dem Platz
niedergelassen wird, waren unter anderem die Namen der Ortschaften
und Bezirke der Opfer eingraviert. Luftballons in den Nationalfarben
rot-weiß-blau schwebten über dem Platz.
In Peru wurden die Feiern zu Silvester von der Brandkatastrophe in
der Hauptstadt Lima überschattet. Die Polizei konfiszierte am Montag
tonnenweise Raketen. Eine Explosion von Feuerwerkskörpern hatte das
Flammeninferno in der Nacht zum Sonntag ausgelöst.(APA/AP/dpa)