Nicht

dass wir sie unbedingt vermisst hätten. Im Leben ist man sich ja oft nicht bewusst, dass man etwas entbehrt hat, wenn man es dann eines Tages unerwartet wiedersieht. Aber wie Karin Resetarits da am Christtag in der Zeit im Bild 1 nach mehrmonatiger Pause erstmals wieder die Kulturnachrichten verlas, das hatte nicht nur etwas von déjà vu, das hatte etwas von Wiedergängertum unter besonderer Berücksichtigung von "Was soll denn das sein?!".

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Was

genau von ihr zum Vortrag gebracht wurde, kann nicht mehr mit Sicherheit gesagt werden. Zu tief noch sitzt der Schock über den "neuen" Look unserer reschen Fernsehansagerin in den Knochen. Gut, sie war gerade zum Zwecke des Erlernens von Drehbüchern in New York. Grund genug zur Sorge.

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In New York

gehen aber bekanntlich auch die Uhren anders, was modische Belange angeht. Der einige Monate währende Aufenthalt im Big Apple bewirkte also offensichtlich eine eigentlich unmögliche optische Radikalisierung. Diese führte von in Landdiscos heutzutage noch immer vereinzelt auftauchenden, gemeschten Frisurwagnissen in den Spektralfarben des Grauens, die wir einmal leger der Mitte der 80er-Jahre zuordnen, nun zu einem Rückschritt in die Punkzeit der späten 70er. Ein semmelblond eingefärbter, glatter Langhaar-Mittelscheitel wurde diesbezüglich an den Spitzen jeweils zehn Zentimeter tief in schwarze Farbe getaucht. Das sieht weniger atembe- als den Schlaf raubend aus. Kurz: Wie das aussieht! Noch kürzer: Karin ist wieder da! (schach/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.12.2001)

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