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Das Drama um Napster

Die Musikindustrie ging im Jahr 2001 hart gegen Peer-to-Peer-Netzwerke vor. Napster musste seine Dienste einstellen und Filter installieren. Ein kostenpflichtiges Napster-Angebot gibt es noch immer nicht. Die Napster-Nachfolger wie Gnutella, Audiogalaxy, Kazaa und viele mehr kamen ins Fadenkreuz der Ermittler und installierten nach und nach Filtersysteme. Die Musikindustrie erkannte die Chance und starte eigene kostenpflichtige Dienste (PressPlay und MusicNet), ob diese Erfolg haben werden bleibt abzuwarten.

Foto: Reuters//Lou Dematteis

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Eine neue Ära der Virengeschichte

leitete der Computerschädling "Code Red" ein. Der aggressive Malicious Code setzte mit seinen kombinierten Angriffsmethoden und dem professionellen Hintergrund neue Maßstäbe. Die Verbindung von den "Qualitäten" eines echten Computervirus, etwa das unsichtbare Verharren im Speicher bis das System neugestartet wird, und den klassischen Kennzeichen eines Hacker-Tools, das Denial of Service Attacken gegen Webseiten auslöste und über Remote-Funktion beliebige Netze angreifen konnte, waren bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Außerdem konnte Code Red bekannte und neue Sicherheitslücken in E-Mail-Systemen zu seinem Vorteil ausnutzen. Eine Reihe gefährlicher Viren traten im Jahr 2001 auf: So etwa "Kournikova", "Nimda", "SirCam", "BadTrans" und "Goner".

Foto: Reuters/Jeff J Mitchell

Ballmer wird zum Popstar

Microsoft Chef Steve Ballmer erreichte dieses Jahr eine ganz spezielle Art der Popularität: Bei Microsoft-Entwickler-Konferenzen aufgenommene Videos kamen an die Öffentlichkeit und erlangten schnell Kultcharakter, allerorten wurde über die Transpirations- und Motivationsfähigkeiten des Big Boss diskutiert. Schwer war die Entscheidung schockiert oder amüsiert über das überzeugend hinausgebrüllte "I love this Company" und den Vollkörper-Einsatzes des Microsoft-Chefs, im in der Internet-Gemeinde schnell unter dem Namen "Monkey Dance" bekannt gewordenen Video, zu sein. "Developers" brachte Ballmer sogar noch einen Remix samt Musik-Video ein, wer sich das alles noch mal antun will, folge diesem Link.

Screenshot: Redaktion

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Trotz endlosen Gerichtsverfahren

um die mögliche Monopolstellung konnte sich Microsoft am Markt behaupten. Das neue Betriebssystem Windows XP verkaufte sich in Anbetracht der Marktlage sehr gut und konnte der angeschlagenen Computerbranche wieder Impulse geben. Die vieldiskutierte Produktaktivierung erwies sich als wenig aufregend und brachte außer einem Mehraufwand für User nicht den gewünschten Erfolg. Der Kampf gegen professionelle Raubkopierer geht in die nächste Runde.

Foto: APA/Goh Chai Hin

Viele Neuerungen

gab es bei Apple. Neben dem neuen Betriebssystem Mac OS X wurden neue iBooks und Power Macs präsentiert. Steve Jobs konnte sich über Rekordverkäufe der Titanium Notebooks freuen.

Foto: Apple

Auf und Ab im Linux-Land

Gleich zu Anfang des Jahres wurde der lang ersehnte Kernel 2.4 veröffentlicht, der schon bald Einzug in alle großen Distributionen fand. Am meisten auf dem Weg zur Massentauglichkeit des Open-Source-Betriebsystems haben aber wohl die stetigen Fortschritte der Desktop-Umgebungen KDE und GNOME sowie die bei vielen Distributionen mittlerweile recht einfache Installation beigetragen. Aber auch die dot.com-Krise ging nicht spurlos an den Pinguin-Liebhabern vorbei: Die hoffnungsvolle Softwareschmiede Eazel musste im Mai schließen, bei den meisten Distributoren gab es Entlassungen und Umstrukturierungen.

Montage: Redaktion

Kampf der Konsolen

Das Jahr 2001 bedeutete für die Konsolenbranche einen neuen Schub an Innovationen und Konkurrenz. Neben Marktführer Sony mit seiner PlayStation 2 (Mitte) brachte Nintendo seinen GameCube (rechts) auf den Markt. Microsoft stieg mit der Xbox (links) neu ein und erzielte durchaus beachtliche Verkaufszahlen. In Europa werden die Konsolen von Nintendo und Microsoft erst im Frühjahr 2002 auf den Markt kommen.

Montage: red

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Das Schlagwort "UMTS"

Weltweit wurden unzählige Milliarden mit dem Verkauf von UMTS-Lizenzen erzielt. Staaten boten eine Anzahl der Lizenzen zum Ersteigern an. Viele Anbieter kritisierten die exorbitanten Kosten und warten voller Hoffnung auf taugliche Endgeräte.

Foto: APA

Österreichs Telekom-Provider in ungewohnter Einigkeit

In einer Pressekonferenz zu Grenzwerten der UMTS Sendeanlagen: Hofkirchner (telering), Nemsic (Mobilkom), Barmüller, Pölzl (maxmobil), Peetz (One). Der Streit mit dem Bundesland Salzburg über die Errichtung von Sendemasten führte zu einem Aufstand der angeschlagenen Branche. WAP und GPRS blieben hinter den Erwartungen zurück, die UMTS-Lizenzen forderten enorme Geldmittel.

Foto: Standard/Matthias Cremer

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Viele Neuerungen

gab es bei Apple. Neben dem neuen Betriebssystem Mac OS X wurden neue iBooks und Power Macs präsentiert. Steve Jobs konnte sich über Rekordverkäufe der Titanium Notebooks freuen.

Foto: Reuters/Lou Dematteis

Das Geheimnis rund um "Ginger"

Eines der bestgehütesten Geheimnisse der IT-Branche wurde gelüftet. Wer oder was war "Ginger" lautet über ein Jahr die Frage im Internet. Dann wurde das Geheimnis gelüftet und Ginger entpuppte sich als futuristischer Roller der Firma Segway. Die Konkurrenz schlief nicht und brachte das so genannte Airboard (links) auf den Markt. Sicher ist bislang nur so viel teuer sind beide Innovationen.

Montage: red

Besonders schlecht lief es in diesem Jahr

für die Speicher-Branche. Viele kleinere Firmen gaben auf. Größere Konzerne drosselten die Produktion und mussten Arbeitsnehmer entlassen. Fusionen schienen lange Zeit der einzige Ausweg zu sein. Die Preise für RAM-Bausteine fielen ins Bodenlose. Erst Ende des Jahres erfing sich die Branche wieder etwas.

Foto: PhotoDisc

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Die weltweite Marktsituation

und mangelnde Kaufinteresse der Kunden führten viele Firmen in den Bankrott. Auch prominente Namen wie etwa YLine konnten sich nicht am Markt durchsetzen. Lion.cc rang mit dem Untergang und konnte dann doch weitermachen.

Grafik: APA

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Das Jahr 2001 brachte einige Höhepunkte

im Bereich der Nanotechnologie. Die Grundlagenforschung, die kleine chemische Verbindungen (Moleküle) einmal zu Baugruppen für Computer machen könnte, haben im zu Ende gehenden Jahr eine erstaunliche Entwicklung genommen. Im Jänner berichteten Forscher über den Informationsaustausch durch molekülgroße Nanodrähte. Ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters. Im November stellte ein weiteres Team winzige Schaltungen vor, die mit Molekülen funktionieren. Dieser Entwicklungssprung könnte den Weg für kleine, aber extrem schnelle und leistungsstarke Maschinen öffnen. Diese könnten beispielsweise Gespräche simultan übersetzen oder tief in den Körper vordringen, um Krankheiten zu diagnostizieren. Diese Rechner sind aber sicherlich noch Jahre entfernt.

Montage: Archiv