Frankfurt/Main - Neue Hoffnung für Herzinfarktpatienten:
Aachener Wissenschafter haben im Tierversuch erfolgreich einen neuen
Ansatz erprobt, mit dem die typische Herzschwäche nach einem
überstandenen Infarkt möglicherweise besser behandelt werden kann.
Mit der Transplantation von Herzmuskelzellen sollen langfristig
Lebenserwartung und Lebensqualität der Patienten deutlich verbessert
werden. Für ihre Studien erhielten die Wissenschaftler vom Klinikum
der Rheinisch-Westfälischen Technischen Universität in Aachen den
Forschungspreis der Deutschen Stiftung für Herzforschung.
Trotz der enormen Fortschritte bei der Behandlung des Infarktes
ist es nach Angaben der Experten bisher nicht gelungen, durch den
Gefäßverschluss abgestorbenes Herzmuskelgewebe so wiederherzustellen,
dass die Leistungsfähigkeit des Herzens erhalten bleibt oder
zurückkehrt. Vielmehr komme es bei vielen Patienten zu einer
Herzschwäche, bei der die Pumpfunktion des Herzens derart stark
eingeschränkt sei, dass nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff
sowie Nährstoffe zu den Organen wie Gehirn, Nieren, Muskeln und Haut
gelangten. Infolge dessen könne sich der Patient kaum noch belasten.
Pumpfunktion deutlich verbessert
In den Tierversuchen transplantierten die Aachener Forscher nun
Muskelzellen eines fetalen Herzens in die Umgebung einer
Herzinfarktnarbe. Ergebnis: Die injizierten Zellen fügten sich
komplett in den kranken Herzmuskel ein und führten genau die gleichen
Kontraktionen aus. Damit verbesserten sie die Pumpfunktion des
Herzens deutlich. Der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates der
Stiftung, Hans Carlo Kallfelz sprach von einem äußerst viel
versprechenden Therapieansatz. Allerdings dürften noch fünf bis zehn
Jahre vergehen, bis die Methode am Menschen angewandt werden könne.
In Deutschland erleiden jährlich rund 280.000 Menschen
Herzinfarkte. (APA/AP)