Brüssel - Die Europäische Kommission hat zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember verstärkte Anstrengungen für preiswerte Medikamente versprochen. Im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids und andere tödliche Seuchen wolle die Kommission alles in ihrer Kraft stehende tun, damit die Patienten - insbesondere in den ärmeren Ländern der Welt - sichere und erschwingliche Arzneien bekommen, sagte EU-Kommissar Pascal Lamy in Brüssel am Freitag. Das Ministertreffen der Welthandelsorganisation WTO in Doha in diesem Monat habe das Recht armer Länder verdeutlicht, sich im Kampf gegen Aids über die Patentrechte der Pharmaindustrie hinwegzusetzen. Gleichzeitig habe die Erklärung der 142 WTO-Mitglieder die Rechte der Hersteller anerkannt, betonte Lamy. "Trotzdem bleibt noch viel zu tun", sagte der Handelskommissar. Das Recht armer WTO-Mitgliedsstaaten, aus Gründen der öffentlichen Gesundheit patentierte Medikamente selbst herzustellen, helfe nicht allen Ländern. Staaten ohne eigene Arzneifabriken könnten davon nicht profitieren. Die EU wolle deshalb Wege finden, die auch diesen Ländern die Vorteile des Übereinkommens von Doha sichere. Anfang 2002 wolle die EU entsprechende Pläne im Rahmen der WTO zur Diskussion vorlegen, sagte Lamy. (APA/dpa)