Die finanziellen Probleme des italienischen Mobilfunkbetreibers Blu scheinen kein Ende zu nehmen. Der viertstärkste Mobilfunkbetreiber des Landes meldete in den ersten neun Monaten dieses Jahres Verluste in Höhe von 332 Mill. Euro (4,57 Mrd. S). Der Umsatz betrug in diesem Zeitraum knapp 223 Mill. Euro. Die Aktionäre der Gruppe wollen am 5. Dezember eine Rettungsaktion diskutieren, die dem Mobilfunkbetreiber eine neue Finanzspritze garantieren soll. Die meisten Hauptaktionäre von Blu , darunter auch die Autobahngesellschaft Autostrade Italiane, die eine 32-prozentige Beteiligung hält, sowie die Gruppe Benetton (9 Prozent) wollen sich vom Mobilfunkbetreiber trennen. Nach dem Fiasko bei der UMTS-Auktion vor einem Jahr - Blu hatte es nicht geschafft, eine der fünf italienischen UMTS-Lizenzen zu ersteigern - haben die Hauptaktionäre das Interesse an der Italien-Tochter ganz verloren. Unter den frustrierten Hauptaktionären findet sich auch die Mailänder Mediengesellschaft Mediaset unter Kontrolle des TV-Zaren und italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi. Deren Anteil soll laut einem bei der Gründung des Unternehmens im Jahr 1999 abgeschlossenen Abkommen an British Telecom verkauft werden, die bereits jetzt 20 Prozent an Blu hält. Selbst mehrere Aktionäre, die Blu 1999 gegründet hatten, wollen nun aus dem Unternehmen aussteigen. Sie verhandeln angeblich mit dem Telefonkonsortium Ipse.(apa)