Wien - Bis zum Jahr 2010 sollen - geht es nach den
Vorstellungen der G8-Staaten - die HIV/Aids Infektionen von
Jugendlichen um 25 Prozent reduziert werden. Ein ambitioniertes
Jugendprojekt - das CYC (Community Youth Concern) - in Sambia ist ein
Ansatz von vielen, der zeigt, wie es funktionieren könnte, teilte die
Österreichische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit am
Freitag mit.
Das schnelle Fortschreiten der HIV/AIDS-Epidemie trifft besonders
junge Menschen. Mehr als 20 Prozent der Mädchen von 15 bis 19 Jahren
im südlichen Afrika tragen das Virus in sich. Die Gesundheitsdienste
bieten Jugendlichen aber weder im Aufklärungsbereich noch im
Vorsorgebereich angemessene Hilfe. "Es fehlt an relevanter
Information über Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
Es mangelt an Präventionsmaßnahmen und effektiver Aufklärungsarbeit,
wie besonders Kinder und Jugendliche geschützt werden können",
erklärte Josefa Molitor, HORIZONT3000-Projektreferentin für das
südliche Afrika.
Die Situation werde auch dadurch verschärft, dass etwa in Sambia
70 Prozent der Jugendlichen nicht in die Schule gehen und darüber
informiert werden.
Jugendliche einbeziehen
Die Aufklärungsarbeit - nicht jene der Gesundheitsdienste - kann
erfolgreicher sein, wenn sie die Jugendlichen bei der Lösung
anstehender Probleme aktiv miteinbezieht," sagte Monica Shinkanga von
CYC-Community Youth Concern. Die Partnerorganisation von HORIZONT3000
arbeitet seit 1994 in der Lusaka- und Eastern Province von Sambia
gemeinsam mit Jugendgruppen gegen Aids. Sie wird von Mitteln der
Dreikönigsaktion in Österreich und einer EU-Kofinanzierung
unterstützt.
Durch aktive Informationsverbreitung sollen sollen dort 14.000
Jugendliche, speziell Schulkinder zwischen 7 und 15 Jahren, und so
genannte "out of school"-Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren
erreicht werden. 115 Jugendliche werden zu Auskunftspersonen
ausgebildet. Sie verbreiten die Informationen unter Gleichaltrigen.
Diese "peers" kommen aus dem gleichen Milieu und sind für diese
Arbeit besonders geeignet. Sie sind in der Gemeinschaft verwurzelt
und genießen das Vertrauen der Gleichaltrigen. Die Nähe und die
Authentizität der "peers" haben eine viel stärkere Wirkung, als
Aufklärung und Intervention durch externe Experten.
So werden die "peers" auch angeleitet, Jugendklubs zu gründen, um
das Gruppengefühl zu stärken. Offene Diskussionen schaffen ein
Bewusstsein über die Rechte von Kindern und Jugendlichen. Probleme
wie sexueller Missbrauch und Kinderprostitution werden thematisiert.
Bei Theaterstücken auf der Straße stellen Jugendliche brennende
Probleme - etwa die Misshandlung von Aids-Waisen - dar, um die
Öffentlichkeit wachzurütteln.
(APA)