Gaborone/London - Ein neues weltweites Kennzeichnungssystem für Diamanten soll künftig verhindern, dass die Erlöse aus dem Verkauf der Steine zur Finanzierung für Bürgerkriege verwendet werden. Vertreter von Diamantenindustrie, Menschenrechtsgruppen und über dreißig Regierungen einigten sich am Donnerstag in Gaborone in Botswana darauf, dass bei allen Transaktionen von Rohdiamanten die Herkunft der Steine attestiert werden muss. Der Einigung waren knapp zweijährige Verhandlungen vorausgegangen. Obwohl einige Länder schon seit längerem Herkunftszertifikate ausstellten, gab es immer noch Möglichkeiten, so genannte Blutdiamanten aus Konfliktgebieten zu schmuggeln und zu verkaufen. Drei Prozent der weltweit im Jahr 2000 verarbeiteten Diamanten stammen nach Schätzungen aus den Bürgerkriegsländern Sierra Leone, Angola und Kongo-Kinshasa. Mit dem neuen System könne man diese Schlupflöcher schließen, sagte Juri Steverlink vom Verband der belgischen Diamantenindustrie. Die Vereinten Nationen sollen die Übereinkunft Anfang kommenden Monats ratifizieren und damit rechtskräftig machen. (APA/AP)