Normaler Weise können mich Politiker ja bei Mondschein besuchen:

Ob Haupt oder Eichel, Taliban oder Schmalspurbahn, ist mir doch schnurz.

Mein Mann im Fernsehen ist der Doktor Udo Brömme. Der, dünn wie ein Spargel, hat immer Zeit für ein aufmunterndes Wort ("Wie geht's denn so?").

Brömme ist CDU-Abgeordneter, Kreis "Düsseldorf-Land". Hat ein offenes Ohr für Volk und Vaterland. Riecht gegen den Wind, wenn man das Volk verscheißert. Wenn er über Land geht, ist die "Harald-Schmidt-Show" dabei. ...

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Brömme ist keiner von denen da oben,

sondern einer von uns. Hat Zeit für Schnack. Denn Jokus muss sein. Aber hallo! Auf dem Berliner Presseball hat er unlängst Austern geschlürft, diese Schalendinger, voll mit Rotz und Pisse. Gezittert hat er nach der vierten. Und zu so einem umstehenden Presse-Fuzzi gesagt: "Leck' mich am Arsch - ist das lecker!" ...

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So ist er, unser Doktor Brömme.

Frei von der Leber weg, wo andere schweigen. (Anm. Bild: Brömme im Bundestag). Zum Beispiel: "Zukunft für alle!" Oder er hat sein Hämorrhoiden-Kissen auf einem Empfang dabei. "Blutet noch! Ich muss andauernd tupfen", sagt er zum Sitznachbarn. Da ist das Eis dann gleich gebrochen! ...

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Den Grünen-Parteitag in Rostock hat er auch besucht.

In der Hand so ein Pappschild, ein Bild von der Claudia Roth darauf, wie sie im roten Fummel auf den Grünen Hügel stöckelt. Sah aus wie Elton John, die Alte. Brömme riss das Schild in die Höhe und rief: "Ich bin empört!" Dr. Udo Brömme ist der Saint Just der Berliner Republik. Bravo. (poh/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.11.2001)

Mehr zu Brömmes Besuch in Rostock auf der Homepage www.schmidt.de.

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