Wien - Der erstmals abgehaltene "Albanische Weltkongress" fordert die "Vereinigung aller Albaner" im Südosten Europas. In der Kosovo-Stadt Prizren kamen Anfang dieser Woche über 1.000 Vertreter der albanischen Volksgruppen aus aller Welt und Politiker zu einer zweitägigen Konferenz zusammen. In diesem Rahmen wurde eine politisch-nationale Plattform gegründet, die die "Realisierung der Idee der nationalen Vereinigung der Albaner" fordert, "damit es auf dem Balkan Frieden und Stabilität geben kann". Diese Plattform fordere die "Vereinigung aller albanischen Staaten" auf dem Balkan, in denen derzeit 15,2 Millionen Albaner leben, meldete die jugoslawische Nachrichtenagentur Tanjug. Prognosen gingen davon aus, dass es in zehn Jahren über 20 Millionen sein würden. Laut Tanjug nahmen neben albanischen Vertretern aus aller Welt und Mitgliedern des Kosovo-Schutzkorps auch hochrangige Politiker aus dem Kosovo an dem Kongress teil, wie etwa Ramush Haradinaj, Vorsitzender der Allianz für die Zukunft des Kosovo. Zudem soll auch eine Delegation der offiziell aufgelösten "Albanischen Befreiungsarmee" (UCK) anwesend gewesen sein. Offiziell wird "Groß-Albanien abgelent Auf dem Kongress wurde die nationale Frage der Albaner unter den aktuellen internationalen Gegebenheiten aktualisiert. Jahrhunderte lang waren die Albaner unter dem Osmanischen Reich vereint. Heute leben zum Teil große Minderheiten im Kosovo, in Mazedonien, Südserbien, Montenegro und im Nordwesten Griechenlands. Während das heutige Albanien offiziell jede Idee eines "Groß-Albanien" ablehnt, kämpfen nationalistische Kräfte insbesondere im Kosovo und in Mazedonien nach wie vor für die Vereinigung albanischer Siedlungsgebiete. Die ungelöste nationale Frage der Albaner bleibt für den Balkan daher höchst kritisch. (APA)