Wien - "Ja, gibt Gespräche, ohne Zweifel, aber das ist es schon." Relativ wortkarg versuchte sich Attila Dogudan, Chef des Wiener Gastronomiekonzerns Do&Co, in der Causa Demel zu geben. Vergeblich. Die Fragen auf der Halbjahrespressekonferenz gingen weniger in Richtung der jüngsten Unternehmenskennzahlen, als vielmehr ob, wann und warum der Airline-Caterer und Betreiber zweier Restaurants im Haas-Haus am Stephansplatz den Traditionskonditor Demel am Kohlmarkt übernehmen werde.

Das Projekt sei in einer "Evaluierungsphase", es gebe keinen Zeitdruck, von der in einem Magazinbericht kolportierten Übernahme binnen kurzer Zeit sei nicht unbedingt auszugehen, so Dogudan am Donnerstag. "Die Raiffeisen (derzeitiger Besitzer, Anm.) kann sich den Demel sicher noch längere Zeit leisten." Aber Interesse bestehe, Demel und Do&Co wären eine "Superkombination".

Zu den Zahlen konnte Dogudan doch noch sagen: "Es sieht danach aus, als würden wir die Erwartungen der Analysten für das Gesamtjahr erfüllen können", so Dogudan. Diese lagen bei einem Umsatz von rund 94 Mio. EURO, das Geschäftsjahr endet im März 2002.

Im ersten Halbjahr konnte Do&Co trotz Airlinekrise und Wirtschaftsflaute zulegen: Der Umsatz stieg um 11,8 Prozent auf 54,9 Mio. EURO. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 10,3 Prozent auf 7,2 Mio. EURO, berichtete Franz Kubik, Exvorstand bei der Creditanstalt-Investmentbank, erstmals in seiner neuen Funktion als Finanzvorstand (CFO) bei Do&Co.

Dogudan berichtete weiter, er habe den neun Jahre laufenden Vertrag mit der Rennsportserie Formel 1 um "mehrere Jahre" verlängert. Der Umbau der Restaurants im Haas-Haus werde hingegen von Jänner auf Frühsommer verschoben. (szem, Der Standard, Printausgabe, 30.11.01)