"Unsere Daten zeigen überhaupt keinen Anstieg des Meeresspiegels", sagt hingegen Wolfgang Scherer, der das Gezeiteninstitut NTF der Universität Adelaide leitet. Das Institut misst den Meeresspiegel in Tuvalu seit etwa zehn Jahren, und sein Direktor macht einen ganz anderen Grund für die Aufregung der Inselbewohner verantwortlich: "Wenn man dort lebt und einem bei jedem Sturm das Wasser um die Füße spült, ist das eben nicht sehr angenehm."
Aufzeichnungen erst seit zehn Jahren
Buchautor Bennetts bezweifelt, dass sich mit den Aufzeichnungen von nur einem Jahrzehnt aussagekräftige Prognosen erstellen lassen. Tatsache ist laut Bennetts, dass sich durch die Erderwärmung auch Niederschlag, Wassertemperatur und Strömungen ändern, und dass all dies Folgen für Landwirtschaft und Fischerei auf den Inselstaaten hat. Es müssen gar nicht die Wellen sein, die den Inselstaat verschlucken - auch gewaltige Stürme und fortschreitende Versalzung könnten Tuvalu unbewohnbar machen. (APA)