Kosovo
Pausen-Schlägerei im serbischen Parlament
Arbeitsminister und SPS-Abgeordneter ließen Fäuste sprechen
Belgrad - Im serbischen Parlament ist es am Mittwoch zu
einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Arbeitsminister Dragan
Milovanovic und dem Abgeordneten der Sozialistischen Partei Serbiens
(SPS), Stevan Gudurica, gekommen. Der Vorfall ereignete sich in der
Pause einer Sitzung, im Rahmen derer über den Arbeitsgesetzesentwurf
debattiert wurde. Nach Aussagen der anwesenden Abgeordneten hat die
Auseinandersetzung mit einer wüsten Beschimpfung des Ministers an die
Adresse von Gudurica begonnen. Der SPS-Funktionär habe die unschönen
Worte erwidert und danach hätten die beiden Politiker die Fäuste
sprechen lassen, berichtete der Belgrader Sender "B-92".
Milovanovic dementierte dies allerdings: "Sie haben begonnen, mich
damit zu beleidigen, dass ich jener sei, der Milosevic an Haag
ausgeliefert hat. Ich verstehe absolut nicht, warum sie das gesagt
haben", so die Version des Arbeitsministers. Der ehemalige
jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic, der vom UNO-Tribunal in
Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagt ist und im UNO-Gefängnis
in Scheveningen sitzt, ist nach wie vor der Vorsitzende der SPS.
Auf der anderen Seite behauptete SPS-Klubchef Branislav Ivkovic,
dass Milovanovic mit Absicht die sozialistischen Abgeordneten
provoziert habe. Zudem kündigte er an, dass die SPS die Ablösung des
Arbeitsministers beantragen werde. (APA)