Jerusalem - Der US-Nahost-Sondergesandte Anthony Zinni hat sich am Mittwoch vor einem Treffen mit Palästinenser-Präsident Yasser Arafat bei einer Rundfahrt im Westjordanland einen Überblick über die derzeitige Lage verschafft. Zinni, der mit US-Vizeaußenminister William Burns am Vortag mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon zusammengetroffen war, wollte mit Arafat in Ramallah konferieren. Arafat hatte die jüngsten palästinensischen Anschläge, bei denen am Dienstag drei Israelis getötet und mehr als 50 verletzt worden waren, scharf verurteilt. Zinni, ein ehemaliger General bei den Marine-Soldaten, fuhr begleitet von US-Konsularbeamten mit dem Auto durch das unter palästinensischer Verwaltung stehende Westjordanland. Zinni hatte sich bereits im Beisein von Sharon mit einem Hubschrauberrundflug über die Region einen Überblick verschafft. Dabei waren beide auch über Afula geflogen, wo Palästinenser am Dienstag eine Busstation überfallen und wahllos um sich geschossen hatten. Allein bei diesem Zwischenfall waren zwei Israelis getötet und 50 verletzt worden. Beide Attentäter wurden von der Polizei erschossen. Zinni bleibt, bis Ziele erreicht sind Zinni hatte zu Journalisten gesagt, dieser Vorfall belege, wie wichtig es sei, einen Waffenstillstand zu erreichen. Zinni will so lange in der Region bleiben, bis er seine Ziele erreicht hat. Seit Beginn des palästinensischen Aufstands im September vergangenen Jahres sind mindestens 725 Palästinenser und 192 Israelis getötet worden. Der israelische Rundfunk zitierte am Mittwoch den israelischen Außenminister Shimon Peres mit den Worten, um "die Flammen der Gewalt zu löschen", bedürfe es der "Psychologie und Diplomatie". Zu einem neuen Zwischenfall kam es am Mittwoch, als ein israelischer Siedler bei Nablus mit seinem Auto einen 75-jährigen Palästinenser überfuhr. Während die Polizei erklärte, erste Ermittlungen ließen auf einen Verkehrsunfall schließen, erklärten palästinensische Augenzeugen, der Palästinenser sei absichtlich überfahren worden. (APA/Reuters)