Strafe für israelischen Ex-Minister wegen sexueller Nötigung bestätigt
Mordechai zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt
,
Jerusalem - Ein Gericht in Jerusalem hat am Mittwoch die
Haftstrafe gegen den früheren israelischen Verkehrsminister und
Ex-General Yitzhak Mordechai wegen sexueller Belästigung weiblicher
Mitarbeiter bestätigt. Mordechai war Ende April zu einer
Gefängnisstrafe von 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden, weil
er in drei Fällen Mitarbeiterinnen sexuell bedrängt hatte. Das
Gericht sprach ihn jetzt zwar in einem Fall wegen Verjährung des
Delikts frei, hielt jedoch die Strafe für die anderen beiden Fälle
für angemessen. Die Richter wiesen gleichzeitig den Einspruch der
Staatsanwaltschaft zurück, die ursprünglich eine Gefängnisstrafe ohne
Bewährung gegen Mordechai gefordert hatte.
Drei Frauen hatten Mordechai Anfang des Jahres sexuelle Nötigung
vorgeworfen. Eine von ihnen arbeitete in der Armee für den
Ex-General, eine andere war Kandidatin für einen Assistenzposten. Im
Fall einer früheren Mitarbeiterin im Verkehrsministerium, deren
Beschwerde erst die polizeilichen Ermittlungen gegen Mordechai und
schließlich auch die Klagen der zwei weiteren Frauen ausgelöst
hatten, hatte das Gericht den Ex-Minister freigesprochen.
Mordechai war 1999 für die damals neu gegründete Zentrumspartei
als Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten angetreten, nahm die
Bewerbung jedoch zwei Tage vor der Wahl zu Gunsten des späteren
Siegers Ehud Barak zurück. Nach seiner Verurteilung gab er alle
politischen Ämter ab und sein Abgeordnetenmandat zurück. (APA/dpa)
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