Der Medienkonzern Bertelsmann gliedert intern seine Beteiligung an der Multimedia-Agentur Pixelpark neu. Der Anteil von 60,3 Prozent an Pixelpark werde vom 1. Jänner 2002 an zum Mediendienstleister Arvato gehören, teilte Bertelsmann am Dienstag in Gütersloh mit. Bisher gehörte der Bertelsmann-Anteil an dem defizitären Neuen-Markt-Unternehmen zur DirectGroup, in der Bertelsmann sämtliche Endkundengeschäfte bündelt. Richter neuer Aufsichtsrat Zudem soll den Angaben zufolge der in der Branche als Sanierer geltende Bertelsmann-Manager Jürgen Richter künftig die Aufsichtsräte von Pixelpark und der anderen Bertelsmann-Tochter am Neuen Markt, dem Internetportal Lycos Europe, leiten. Pixelpark könnte profitieren Pixelpark könne als Business-to-Business-Anbieter davon profitieren, dass Arvato über ein weltweites Netz Hunderter Großkunden in Handel und Industrie verfüge, sagte ein Bertelsmann-Sprecher. Das Portfolio von Arvato sei nicht mehr allein auf Druckereien beschränkt, so dass nun - im Gegensatz zur Vergangenheit - eine Eingliederung von Pixelpark in die Dienstleistungssparte sinnvoll sei. Die Endkunden-Sparte DirectGroup habe ihrerseits bereits in der Vergangenheit Beteiligungen an andere Bertelsmann-Bereiche abgegeben. In der Direct Group unter Vorstand Klaus Eierhoff sind vor allem die traditionellen Buchclubs und der kürzlich darin integrierte Online-Buchhändler BOL zusammengefasst. Verlagshaus G+J will sich auf Online-Auftritte der Print-Medien konzentrieren Die Bertelsmann-Anteile an Lycos Europe von 10,96 Prozent verbleiben den Angaben zufolge in der Unternehmenssparte Bertelsmann Capital. Die Bertelsmann-Tochter Gruner+Jahr ist zudem mit 5,5 Prozent an dem Internetportal beteiligt. G+J-Vorstandschef Bernd Kundrun werde den Vorsitz des Aufsichtsrates von Lycos Europe abgeben, hieß es weiter. Das Verlagshaus G+J hatte am Montag eine umfassende Neuordnung seines Internet-Engagements angekündigt und will sich auf die Online-Auftritte seiner Printmarken konzentrieren. Bertelsmann wies Spekulationen erneut zurück Bertelsmann hatte wiederholt Spekulationen zurückgewiesen, sich von seinen Anteilen an Pixelpark und Lycos Europe trennen zu wollen. Bertelsmann hatte Pixelpark im Mai eine Finanzspritze von fast 15 Mill. Euro (206 Mill. S) zukommen lassen. Lycos-Europe-Chef Christoph Mohn, Sohn des Bertelsmann-Nachkriegsgründers Reinhard Mohn, hatte kürzlich in einem Reuters-Interview gesagt, er erwarte "in mittelbarer Zukunft" keine substanzielle Anteilsverschiebung unter den Haupteignern Bertelsmann und Terra Lycos.(APA/Reuters)