Schriftstellerin Ulla Hahn hat in der ARD-Talkshow "Beckmann" indirekt bestätigt, dass der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki früher auch persönliches Interesse an ihr hatte. Moderator Reinhold Beckmann fragte die Autorin in der Sendung am Montagabend, ob die beiden mehr als nur die Literatur verbunden habe und sein Verriss ihres Romans "Das verborgene Wort" im "Literarischen Quartett" eine persönlich motivierte Rache sein könnte. Hahn antwortete: "Dann wäre es eine sehr späte Rache, dann hätte das schon vor 25 Jahren passieren müssen." Die 55-Jährige warf Reich-Ranicki vor, eine "Hinrichtung" ihres Buchs vorgenommen zu haben. Man müsse ihn daran erinnern, dass es Aufgabe eines Kritikers sei, die Leser zur Literatur zu führen, und nicht den Schriftsteller zum Schafott. Offenbar sieht es Ulla Hahn nicht so, dass sie Reich-Ranicki den Erfolg als Lyrikerin verdankt. "Er hat gute Kritiken über gute Gedichte geschrieben", sagte sie. (APA)