Salzburg/Wien - An den meisten Unis ist die Zahl der Studienabschlüsse seit der Ankündigung der Studiengebühren gestiegen. Dieser Trend, der im Mittel 2,1 Prozent Plus für das letzte gebührenfreie Studienjahr ausmachte, setzte sich zu Semesterbeginn noch deutlich fort: Gegenüber den Vergleichsmonaten Oktober und November 2000 stieg die Zahl der Studienabschlüsse heuer um 6,6 Prozent. Die stärksten Zuwächse verzeichneten die Montanuni Leoben sowie die Uni Klagenfurt. Die Studenten haben es offenbar eilig, mit dem Studium fertig zu werden. Denn die 2515 Studierenden, die bis zum 30. November ihre letzten Prüfungen abgelegt haben, brauchen die Gebühr für das Wintersemester nicht zu bezahlen. Diese Betrachtung der Statistik teilt auch Bildungsministerin Elisabeth Gehrer: Die Zahl der aktiv Studierenden sei nicht gesunken, die Zahl der Absolventen steige - "insgesamt ist damit eine erfreuliche Entwicklung gelungen". Die Zahlen zeigen, dass schon im letzten Studienjahr die Zahl der Abschlüsse an der Uni Klagenfurt (plus 15,4 Prozent) am relativ stärksten zugenommen hat, den stärksten Rückgang an Absolventen gab es im letzten Studienjahr an der WU Wien - er wurde jedoch im Herbst wieder aufgeholt. Das stärkste Wachstum bei den Herbst-Absolventen verzeichnet nach den bisher vorliegenden (noch nicht ganz vollständigen) Zahlen die Universität für Bodenkultur mit 70,4 Prozent. An der größten Universität des Landes - der Uni Wien - hat sich hingegen der negative Trend verstärkt: Schon im Vorjahr sank die Zahl der Absolventen. Im Oktober und November wurden 648 Abschlüsse registriert, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 795. Rektoren- Konferenz in Salzburg Montag und Dienstag traf die Rektorenkonferenz in Salzburg zu einer Konferenz zusammen. Beraten wurden anstehende sowie bereits in Kraft getretene Universitätsreformen - von der bevorstehenden Vollrechtsfähigkeit über das Dienstrecht bis hin zu den Studienbeiträgen. Die Ergebnisse werden heute, Mittwoch, veröffentlicht. In der Zwischenzeit schwächt sich die Kritik an der geplanten Uni-Autonomie leicht ab: Keine pauschale Ablehnung, aber Kritik in Detailpunkten gibt es von der Bundeskonferenz der Universitätsprofessoren (Proko) in ihrer Stellungnahme zu dem vom Bildungsministerium vorgelegten Diskussionsentwurf für die Vollrechtsfähigkeit, dessen Begutachtungsfrist diese Woche endet. Die Professoren fordern ein Kontrollorgan für die vorgesehenen Universitätsräte. Letztere seien mit fünf Mitgliedern zu klein und hätten ein Übergewicht an Staatsvertretern (zwei von fünf werden vom Ressort vorgeschlagen). Das Gremium sollte auf neun Mitglieder erweitert werden, wobei mindestens zwei Professoren der jeweiligen Uni vertreten sein sollten. Bei den Leistungsvereinbarungen wird davor gewarnt, nach kurzfristig wirtschaftlichen Gesichtspunkten" zu entscheiden. Auch die Berufung durch den Rektor allein wird nicht goutiert: Stattdessen seien fachkompetente Berufungskommissionen einzusetzen (der Ministeriumsvorschlag macht jedoch Schluss mit der "Kommissionitis"). Darüber hinaus spricht sich die Proko nachdrücklich für den Verbleib der medizinischen Fakultäten im Verband der Universitäten aus. Dringend erforderlich sei eine möglichst klare Budgettrennung zwischen Forschung und Lehre einerseits und Patientenbetreuung. (cs, mon, derstandard,print-ausgabe,28.11.2001)