Österreich
Intensive Ermittlungen der Justiz gegen Klagenfurter Psychiater
Angebliche sexuelle Übergriffe und ein mysteriöser Todesfall
Klagenfurt - Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt führt derzeit
intensive Ermittlungen gegen einen Klagenfurter Psychiater durch.
Nicht nur wegen eines mysteriösen Todesfalles wird ermittelt, sondern
auch wegen angeblicher sexueller Übergriffe - unter anderem auf eine
Minderjährige - und anderer Vorkommnisse in der Abteilung.
"Nach den Medienberichten sind wir dazu verpflichtet, die Fälle zu
durchleuchten", erklärte der Leitende Staatsanwalt Dietmar Pacheiner
am Dienstag gegenüber der APA. Es solle auch festgestellt werden, "ob
hier jemand lächelnd zugesehen hat, was alles passiert, oder die ob
die Vorkommnisse unvorhersehbar waren", sagte der Chefermittler.
Ermittlungen noch im Laufen
Ins Rollen gekommen sind die Ermittlungen durch den Kärntner
FP-Pressesprecher Siegfried Jost, der interne Unterlagen des
Klagenfurter LKH präsentierte und bereits Mitte Oktober
Untersuchungen gefordert hat.
Dem Mediziner werden von Kritikern auch seine Mehrfachfunktionen
vorgeworfen. So forderte Jost den Primarius auf, seine Funktion beim
Verein "Pro Mente Kärnten" und die private Praxis ruhen zu lassen,
solange es Missstände am LKH gäbe. Der Psychiater, der am Zentrum für
Seelische Gesundheit tätig ist, hat die von Jost erhobenen Vorwürfe
bestritten.
Wie Pacheiner weiters mitteilte, seien die Ermittlungen noch im
Laufen und daher auch noch kein Bericht fertiggestellt. Es ist daher
auch noch unklar, ob es zu einer Anklage gegen den Arzt kommt. (APA)