Geschlechterpolitik
Unzufriedenheit mit Österreichs "politischer Kultur"
Vor allem Frauen beklagen die politischen Umgangsformen
Linz - Die Österreicherinnen und Österreicher stellen der
"politischen Kultur" im Lande kein gutes Zeugnis aus. Der Umgangston
in der Politik lasse zu wünschen übrig. Nur Wenige möchten selbst
PolitikerInnen sein. Dies geht aus einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes "Market" hervor. Umgangston
43 Prozent gaben der österreichischen Polit-Kultur - also dem
Umgangston in der Politik - ein "eher wenig zufrieden stellendes"
Zeugnis. 24 Prozent der Befragten sagten, mit dem Ton in der
heimischen Politik "gar nicht zufrieden" zu sein, 30 Prozent sehen
die Umgangsformen unter den PolitikerInnen als "zufrieden stellend" an.
Es gab in der Befragung auch noch, was den politischen Umgangston
anlangt, die Kategorie "absolut zufrieden stellend" - sie blieb aber
bei null Prozent. Der Rest der Befragten machte keine Angaben.
Umgangsformen
Überdurchschnittlich ist die Unzufriedenheit mit den Umgangsformen
in der Politik bei den Frauen und bei den Über-50-Jährigen. Ebenso
ist im Süden unseres Landes der Anteil jener, die mit dem Ton in der
Politik "gar nicht" zufrieden ist, etwas höher als im übrigen
Österreich. Dasselbe gilt auch für die Landeshauptstädte.
Image
Eine weitere Market-Frage beschäftigte sich mit dem "Image der
Politik in Österreich". Es wurde eine Reihe von Antwortmöglichkeiten
vorgegeben. 87 Prozent meinten, grundsätzlich seien die PolitikerInnen
"wichtig für Österreich". Elf Prozent sagten dazu "teils-teils", nur
ein Prozent hielt die PolitikerInnen für nicht wichtig, der Rest hatte
keine Meinung zu dieser Frage.
Interessensvertretung
61 Prozent vertraten die Auffassung, die Interessen der BürgerInnen
seien für die PolitikerInnen "nur vor den Wahlen wichtig". 30 Prozent
antworteten, dies sei teilweise der Fall, neun Prozent meinten, dies
treffe nicht zu. Der Rest sagte dazu nichts.
Die Frage "Achten Politiker vor allem auf ihre eigenen Interessen
?" wurde von 53 Prozent bejaht, von 35 Prozent mit "teils-teils"
beantwortet und von zehn Prozent verneint, der Rest hatte keine
Meinung. (APA)