Erstmals Klage gegen Fondsgesellschaft wegen falscher Beratung
Schlagerproduzent Jack White machte bei Julius Bär rund 42 Millionen Schilling Verlust
,
Frankfurt - Erstmals in Deutschland hat mit dem
Musikproduzenten Jack White ein enttäuschter Anleger Klage gegen eine
Fondsgesellschaft erhoben. Im Auftrag seines Mandanten habe er beim
Landgericht Frankfurt am Main Klage gegen die Julius-Bär-Gruppe
eingelegt, sagte Rechtsanwalt Klaus Nieding am Dienstag der
Nachrichtenagentur AFP. Die Gesellschaft habe falsch beraten und sei
ein unzulässiges Risiko bei der Geldanlage eingegangen. Sein Mandant
habe mit dem Julius Bär Creativ Fonds 6 Mill. DM (3,07 Mill.
Euro/42,2 Mill. S) Verlust gemacht. Diese Summe fordere er nun als
Schadensersatz.
"Falsch beraten"
White wirft dem damals zuständigen Fondsmanager vor, ihn in einem
persönlichen Gespräch falsch beraten zu haben. Unter anderem sei ihm
auf eine entsprechende Frage ausdrücklich versichert worden, dass es
bei dem betroffenen Fonds keine Risiken gebe. Außerdem sei gegen die
gesetzlichen Vorgaben der Risikomischung verstoßen worden, indem 64
Prozent der Werte Start-ups waren beziehungsweise vom Neuen Markt
kamen, sagte Nieding. Zudem habe im Verkaufsprospekt nicht gestanden,
dass der Fonds hauptsächlich in den Neuen Markt investieren wolle.
Fest entschlossen
Der Musikproduzent will notfalls bis zum Bundesgerichtshof klagen,
um zu seinem Recht zu kommen. Nieding wurde nach eigenen Angaben
inzwischen von rund 80 weiteren Julius-Bär-Kunden beauftragt, den
Sachverhalt zu prüfen. (APA)
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