Nahost
USA erwarten keine unmittelbaren Erfolge bei neuer Nahost-Mission
Peres: Neuer israelischer Unterhändler Dagan "zu extremistisch"
Washington/Jerusalem - Die USA haben Erwartungen an ihre
jüngste Nahost-Friedensmission gedämpft. Durch die US-Gesandten
William Burns und Anthony Zinni werde die Gewalt im Nahen Osten
"nicht wie durch Zauberei" eingedämmt werden können, sagte der
Sprecher des US-Außenministeriums, Richard Boucher, am Montag in
Washington. Die neue Nahost-Mission werde nicht zu unmittelbaren
Erfolgen führen. Die Rückkehr zu Friedensverhandlungen zwischen
Israel und Palästinensern sei "ein schwieriger Prozess". Burns und
Zinni trafen am Abend zu Vermittlungsgesprächen zwischen den
Nahost-Konfliktparteien in Tel Aviv ein. Ziel ihrer Mission ist eine
Waffenstillstandsregelung, die die Vorbedingungen für eine friedliche
Lösung des Nahost-Konfliktes schaffen soll.
Der israelische Außenminister Shimon Peres äußerte unterdessen
Bedenken über die Ernennung eines rechtsgerichteten Armeevertreters
als Verhandlungsführer für die Gespräche mit den US-Gesandten durch
Regierungschef Ariel Sharon. Der Reservegeneral Meir Dagan sei "zu
extremistisch", um Verhandlungen mit Burns und Zinni zu führen,
zitierte der öffentliche israelische Rundfunk den israelischen
Außenminister. Der Generaldirektor im israelischen Außenministerium,
Avi Gil, habe Peres zudem darüber informiert, dass er so lange nicht
an den Verhandlungen teilnehmen werde, wie Dagan die Gespräche auf
israelischer Seite leite.
Im Gazastreifen wurden am Montagabend nach palästinensischen
Krankenhausangaben vier Palästinenser durch Schüsse israelischer
Soldaten verletzt. Nach einem Selbstmordanschlag eines Attentäters
der radikalislamischen Hamas, bei dem am Montag zwei Soldaten
verletzt wurden, verstärkte die Armee ihre Präsenz im Gazastreifen.
Über dem Gebiet der autonomen Region flogen Kampfhubschrauber und
F-16-Kampfflugzeuge. (APA)