Wien - IHS-Chef Bernhard Felderer spricht sich angesichts der schlechten Konjunkturlage für stimmungsfördernde Maßnahmen aus. Die Unternehmer hätten sich von der weltweiten "Rezessionshysterie" anstecken lassen, meinte Felderer am Dienstag nach dem Konjunkturgipfel zur APA. Er schlug unter anderem die Verlängerung des Neugründungsförderungsgesetzes sowie Liberalisierungsschritte in der Gewerbeordnung und einen Forschungsfreibetrag vor. Bezüglich vorgezogener Infrastrukturinvestitionen zeigte er sich skeptisch. So sei der Bereich Schienenausbau derzeit ausgelastet, meinte Felderer, weshalb hier bei weiteren Investitionen Preiserhöhungen zu befürchten seien. Möglich wären dagegen Investitionen im Bereich Hochbau - etwa in die Bahnhofsinfrastruktur. Allerdings sei im Bereich Hochbau in den vergangenen Jahren sehr viel investiert worden. Zudem sei Österreichs Bauwirtschaft stark exportorientiert. Deshalb stellt sich für Felderer die Frage, ob man die "überdimensionierte" Bauwirtschaft in ihrer derzeitigen Strukturkrise stützen müsse. Deshalb spricht sich Felderer für Umschulungsmaßnahmen in der Bauwirtschaft aus. Möglich seien allerdings Initiativen im Bereich Renovierung und Instandsetzung. Hier könnten beispielsweise die Länder ihre Wohnbauförderungsmittel entsprechend aktivieren. (APA)