London - Der Schöpfer des Klonschafs "Dolly", Professor Ian Wilmut, hat bezweifelt, dass es sich bei den geklonten menschlichen Embryonen in den USA um "wahre Klone" handelt. Sie hätten nach seiner Einschätzung gemessen an ihrem Entwicklungsstadium "viel mehr Zellen" haben müssen, sagte Wilmut am Montag im BBC-Rundfunk. Ein "echter Fortschritt" wäre es laut Wilmut gewesen, wenn die Embryonen "mindestens sieben Tage lang" am Leben gehalten worden wären. Wilmut und Kollegen hatten am Roslin-Institut in Schottland 1996 mit dem Schaf "Dolly" erstmals ein Säugetier aus einer vollständig entwickelten Körperzelle geklont. Wilmut hält die am Sonntag bekannt gewordenen US-Versuche nur für ein "vorläufiges Ergebnis". Das Potenzial für eine unmittelbare Anwendung der von Wissenschaftern des US-Biotechnik-Unternehmens Advanced Cell Technology (ACT) entwickelten Technologie sei gering. "Es ist unmöglich zu sagen, wie weit sie (die US-Forscher) von der Bildung verwendbarer Stammzellen entfernt sind. Aber dieser Bericht enthält nichts, was auf eine sofortige Anwendung der Technologie schließen lässt." (APA/dpa)