Wien - Ein hochrangig besetztes Symposion zum Thema "Zukunft der Life Sciences" findet am Mittwoch und Donnerstag im RadioKulturhaus in Wien statt. Im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen internationaler Experten sollen wissenschaftliche, politische, wirtschaftliche, ethische und gesellschaftspolitische Perspektiven der Life Sciences stehen, gab der ORF heute, Montag, in einer Aussendung bekannt. Unter den Vortragenden findet sich u.a. der Medizin-Nobelpreisträger 2001, Timothy Hunt. Der erste Vortrag des Symposions, das von Bundespräsident Thomas Klestil eröffnet wird, kommt von Timothy Hunt. Der Wissenschafter wurde heuer mit dem Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung der Cycline und ihrer Auswirkung auf die Kontrolle des Zellzyklus ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um Proteine, die die Funktion der CDK (Cyclin-abhängigen Kinasen) regeln. Der Nobelpreisträger zeigte, dass die Cycline im Zusammenhang mit der Zellteilung abgebaut werden. Dieser Mechanismus ist von zentraler Bedeutung für die Kontrolle des Zellzyklus. "Leitdisziplin" Die Erforschung und Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes habe die Biowissenschaften zur wissenschaftlichen "Leitdisziplin" gemacht. Information und Aufklärung halten mit dieser Dynamik auch im "Jahr der Lebenswissenschaften" nicht Schritt, hieß es. Auch in Österreich werden laut der Aussendung neue forschungspolitische Schwerpunkte zur Förderung der Biowissenschaften gesetzt. Der "Wissenschaftsstandort Europa" befinde sich in einem globalen Wettlauf um Forschungsergebnisse und Patente. Auch die Öffentlichkeit habe davon Notiz genommen, dass die Life Sciences Auswirkungen auf alle Lebensbereiche haben. Der Einfluss reiche von der Essensauswahl bis zum Kinderwunsch, von der Lebensversicherung bis zum Arbeitsplatz. Vorhang zu und alle Fragen offen ... Die aufgeworfenen ethischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen beschäftigen auch die Europäische Kommission, berichtete der ORF. Bis Ende 2001 sollen in einem strategischen Papier Antworten entworfen werden. Auch ein Aktionsplan für neue Biotech-Initiativen der EU sei geplant. Am ersten Tag werden Life Sciences in Österreich, der Standort Europa und die Voraussetzungen, Grundlagenforschung in Technologie umsetzen am Programm stehen. Haupthema des zweiten Tag wird der Umgang der Öffentlichkeit mit den Biotechnologien sein. (APA)