München - Nach Boris Becker soll jetzt auch die Mutter des Tennisstars ins Visier der Steuerfahndung geraten sein. Das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete am Samstag vorab, Münchner Steuerfahnder hätten Elvira Becker in Verdacht, Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Die Staatsanwaltschaft habe allerdings bisher kein Verfahren gegen sie eingeleitet. Im Fall Boris Becker ermittelt die Behörde wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in Höhe von 33 Millionen Mark (232 Mill. S). Laut "Focus" verfügte die 56-Jährige nach Erkenntnis der Fahnder gemeinsam mit ihrem 1999 verstorbenen Mann Karl-Heinz über eine Generalvollmacht ihres Sohnes. Insgesamt stammten 13 Millionen (91,5 Mill. S) der 33 Millionen Mark, die Becker dem Fiskus vorenthalten haben soll, aus Geschäften unter der Verantwortung der Eltern. So soll Elvira Becker unter ihrem Mädchennamen Pisch seit 1986 zwei Konten bei der Citibank an Beckers früherem Wohnsitz Monaco unterhalten. Über diese seien nach Erkenntnissen der Ermittler auch erhebliche Beträge der Firma Tivi des ehemaligen Becker-Managers Ion Tiriac geflossen. Boris Becker reagierte laut "Bild am Sonntag" mit Empörung auf das Vorgehen der Justiz. "Es ist unglaublich, dass meine Mutter in diese Sache mit reingezogen wird", habe der 34-Jährige zu Freunden gesagt, berichtete die Zeitung. "Focus" berichtete weiter, die Ermittlungsbehörde stützen sich bei den Vorwürfen, Boris Becker habe bereits 1991 und nicht wie offiziell gemeldet erst 1993 in München gelebt, vor allem auf Aussagen eines Handwerkers und einer Haushälterin. Dem Bericht zufolge glauben die Fahnder, dass Monaco bereits ab 1991 nur noch ein Scheinwohnsitz für Becker war. Ob gegen den ehemaligen Tennisprofi Anklage erhoben werde, solle bis zum Frühjahr entschieden werden. (APA)