Wien - Mit einer neuen Initiative will der WWF Gefahren, aber auch Chancen aufzeigen, die sich mit der EU-Erweiterung für den Naturschutz ergeben. Die Initiative ist für vorerst drei Jahre geplant, hieß es am Freitag in einer Aussendung der Organisation. Man konzentriere sich auf sechs Beitrittsländer und suche die Zusammenarbeit mit Einrichtungen der EU sowie Regierungen und Non-Profit-Organisationen in der Union und in den Beitrittsländern. "Oft werden Beitrittsländer dazu gebracht, umweltschädliche Methoden von Mitgliedsstaaten zu übernehmen. Sinnvoller wäre es mitzuhelfen, den Lebensstandard in diesen Ländern ohne Umweltbelastung und Naturzerstörung zu verbessern", so Claude Martin, Direktor des WWF International. Inhaltliche Schwerpunkte der Initiative sollen die Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie sein. Ziel sei die Einrichtung eines europaweiten Schutzgebiets-Systems unter dem Titel "Natura 2000" vor. Die letzten großen Wildnisgebiete Europas Die Beitrittsländer hätten zwar ein Image, das von toten Wälder und industriellem Schrott geprägt sei, die Regionen in Zentral- und Osteuropa würden aber einen Großteil der verbliebenen Natur des Kontinents einbringen, so etwa die letzten großen Wildnisgebiete Europas. "Natur und Umwelt haben in den Beitrittsverhandlungen nicht den nötigen Stellenwert", kritisiert Andreas Beckmann, Koordinator der Initiative. Der WWF arbeitet seit mehr als zehn Jahren sowohl mit staatlichen Stellen als auch mit unabhängigen Organisationen in Zentral- und Osteuropa an der Erhaltung, Renaturierung und nachhaltigen Nutzung des biologischen Reichtums der Region. (APA)