Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/dpa
Düsseldorf - Kinder, die beim Arztbesuch über Schmerzen klagen, werden nach Ansicht von Experten häufig nicht ernst genommen und auch nicht adäquat behandelt. Wie der deutsche Schmerztherapeut Henning Lohse-Busch bei einem Kongress am Rande der Internationalen Fachmesse "Medica" in Düsseldorf kritisierte, werden Schmerzen bei Kindern in der Regel banalisiert. Häufig sei die Rede von "Wachstumsschmerzen", mit denen man eben leben müsse. Auch der oft gehörte Rat, "das vergeht schon wieder", sei den Interessen der kleinen Patienten nicht angemessen. Lohse-Busch leitet die Ambulanz für manuelle Therapie an der Rheintalklinik in Bad Krozingen (Baden-Württemberg). Diese Klinik ist nach seinen Angaben die einzige in Deutschland, die sich der Rehabilitation von Kindern mit Schmerzsyndromen angenommen hat. Schmerzen bei Kindern sollten unter denselben fachlichen, ethischen und juristischen Gesichtspunkten betrachtet werden wie bei Erwachsenen, forderte auch der Arzt und Medizinrechtler Toni Graf-Baumann aus Teningen (Baden-Württemberg). Beide Experten betonten, dass Schmerzen des Muskel- und Bewegungsapparats oder Kopfschmerzen im Kindesalter genauso häufig vorkämen und ebenso heftig auftreten würden wie bei Erwachsenen. So erkranken laut Lohse-Busch zwischen elf und 30 Prozent der Acht- bis Zwölfjährigen an Rückenschmerzen. Bei den meisten dieser Kinder kehrten die Beschwerden immer wieder. (APA/AP)