Moskau - Der russische Präsident Wladimir Putin will die Zusammenarbeit seines Landes mit der NATO entscheidend vertiefen. "Wir stehen nicht in der Schlange, um Mitglied in der NATO zu werden, aber wir sind bereit, die Beziehungen so weit zu entwickeln, wie die Allianz zu gehen bereit ist", sagte Putin am Freitag in Moskau nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär George Robertson. Bereits am Vortag sprach sich Putin für eine "Annäherung der Positionen" aus. Der NATO liegt nach eigenen Angaben ein Entwurf zum Aufbau eines Rates vor, in dem die 19 NATO-Mitgliedsstaaten und Russland gleichgestellte Partner sein sollen. Robertson sagte am Donnerstag in Moskau, der Rat "würde Russland gleiche Rechte, aber auch Pflichten geben". Der britische Premierminister Tony Blair hatte zuvor in einem Schreiben an Putin Vorschläge für ein neues Gremium der Zusammenarbeit vorgeschlagen. Suche nach neuen Form der Zusammenarbeit Robertson, der am Freitag einen dreitägigen Besuch in Russland beendet, und seine Moskauer Gesprächspartner suchten nach einer neuen Form der Zusammenarbeit, in der Russland und die NATO in Einzelfällen gemeinsame Entscheidungen treffen können. Als Bereiche der Zusammenarbeit nannten beide Seiten den Kampf gegen den Terrorismus oder die Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen. Angesichts der veränderten Weltlage nach den Terroranschlägen in den USA, die Russland und den Westen enger zusammenrücken ließen, nannte Robertson seinen Besuch in Moskau "historisch und einmalig". "Erstmals seit fast 60 Jahren kooperieren Russland und die Staaten, die heute dem Nordatlantischen Bündnis angehören, wieder so eng gegen gemeinsame Bedrohungen", sagte der NATO-Generalsekretär. (APA/Reuters/dpa)