Foto: Standard/Cremer
Wien - Für ihre innovative Dachkonstruktion über dem Wiener Rathaushof erhält die Architektin Silja Tillner den 1999 ins Leben gerufenen "ar + d Award" der renommierten britischen Architekturzeitschrift "Architectural Review". Von 700 eingereichten Projekten aus 57 Ländern findet sich Tillner als einzige Österreicherin unter den acht PreisträgerInnen. Die Preisverleihung findet am 29. November in Kopenhagen statt. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Pfund (etwa 220.000 S) wird unter den Gewinnern aufgeteilt. Gewürdigt wurde die "verfahrbare Membranüberdachung" über dem östlichen Teil des Arkadenhofes des Wiener Rathauses. Die 1.000 Quadratmeter große, stützenfreie Konstruktion lässt sich innerhalb von fünf Minuten je nach Veranstaltung, Wetterlage und Jahreszeit öffnen und schließen. Tillner, geboren am 16. Mai 1960 in Wien, studierte Architektur an der TU-Wien und an der Akademie der Bildenden Künste in der Meisterklasse von Gustav Peichl. Sie arbeitete von 1989 bis 1994 in Los Angeles, ehe sie 1994 ihr Architekturbüro in Wien gründete, mit Schwerpunkten auf Projekte im öffentlichen Raum. Städtebauliche Studie Von 1994 bis 1995 entwickelte Tillner eine städtebauliche Studie für den sechs Kilometer langen Wiener Gürtel und widmete sich der generellen Rahmenplanung für die Neugestaltung des Urban-Loritz-Platzes in Wien-Neubau, der seit Ende 1999 unter der auffälligen Membrandachkonstruktion in attraktivem Glanz erstrahlt. Von 1996 bis 1999 stand das Projekt URBION, die EU-geförderte Wiederbelebung des westlichen Gürtels in Wien durch die Neugestaltung der Freiflächen in der Gürtel-Mittelzone sowie die Gestaltung der neuen Glasfassaden für die Stadtbahnbögen unter der Federführung der "Gürtel-Architektin" Tillner. Für ihr Gürtel-Projekt erhielt Tillner bereits im Vorjahr den "Bauhaus Award", im November folgt die Auszeichnung in Kopenhagen und ebenfalls im November wird der "IFAI Award" der International Fabric Association für das Membrandach über dem Urban-Loritz-Platz vergeben. (APA)