Wien - Der Verbund reorganisiert nach dem Einstieg bei MyElectric, die bis jetzt zu 100 Prozent der Salzburg AG gehörte, den Stromvertrieb. Um die Großkunden (über 100.000 Kilowattstunden) kümmert sich wie bisher die Verbund-Stromvertriebstochter ACP, für Haushalte und Kleinverbraucher (30 Prozent des Gesamtmarktes) gibt es für Wechselwillige gleich zwei Ansprechpartner: Raiffeisen Ware Wasserkraft (RWW) für den Sektor Landwirtschaft und den raiffeisennahen Bereich MyElectric in den städtischen Ballungsräumen. Offenbar für diese Klientel leistet man sich ein eigenes Vertriebsbüro in Wien.

Für Salzburg-AG-Vorstand Wolfgang Anzengruber macht eine Trennung durchaus Sinn. "Ein einheitliches Angebot für alle Bedürfnisgruppen dagegen nicht." Auch Verbund-Vorstand Hannes Sereinig hat "gute Erfahrungen mit der Segmentierung gemacht". Man habe Teile des Backoffice zusammengelegt oder schon ausgelagert.

Im Zuge des Einstiegs hat die Verbund-Tochter (APC) 50 Prozent von MyElectric für einen einstelligen Millionen-Schilling-Betrag gekauft. Die Salzburger sind im Gegenzug mit 15 Prozent bei der APC sowie bei RWW eingestiegen. Noch offen ist aber das genaue Anteilsverhältnis. Derzeit gehört die RWW zu 50 Prozent dem Verbund und der Raiffeisen Ware.
Mit MyElectric will der Verbund dem Ziel näher kommen, bei den Geschäftskunden einen Anteil von 20 Prozent zu erreichen und damit in diesem Bereich Nummer zwei in Österreich hinter der Wienstrom zu werden, sagte Sereinig. Heuer seien in diesem Segment bereits 5000 Kunden akquiriert worden, nächstes Jahr sollen weitere 2500 neu dazukommen. (rose, Der Standard, Pritnausgabe, 23.11.01)